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Teil 1: Die Grundlagen der
deutschen Wirtschaft.
Die Entwicklung bis zur Machtübernahme
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C. 14 Jahre marxistische Mißwirtschaft
und ihre Folgen
I. Das Versailler Diktat
1. Die Verlustbilanz von Versailles
Die wirtschaftliche Not, unter der Deutschland auch heute noch, 15 Jahre nach
Beendigung des Krieges, leidet, geht in ihren Wurzeln auf den
unglücklichen Ausgang des Krieges zurück. Selbst wenn man
annimmt, daß 1918 die Möglichkeit nicht mehr bestand, mit den in
Deutschland vorhandenen menschlichen und wirtschaftlichen Kräften den
Krieg weiterzuführen, da jenseits der Schützengräben
Reserven aus der ganzen Welt gegen Deutschland aufgeboten wurden, so
muß man feststellen, daß es ein Verbrechen war, das deutsche Heer in
wenigen Wochen restlos aufzulösen und Deutschland schutzlos den
feindlichen Armeen preiszugeben. Diese Tat der Marxisten, die man mit Recht
das Novemberverbrechen nennt, bestand darin, daß man die Armee, die treu
zu ihren Offizieren gestanden hätte, nicht zusammenhielt, sondern den
Staat den roten Arbeiter- und Soldatenräten auslieferte. So konnten die
Gegner diesem marxistischen Deutschland weit über die im
Waffenstillstand vereinbarten 14 Punkte Wilsons hinaus, den Versailler
Vertrag aufzwingen, der in seiner Härte nicht übertroffen
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werden konnte und unermeßbare Leiden, Nöte und
Enttäuschungen über das deutsche Volk gebracht hat. Was
nützten alle papierenen Proteste, nachdem man sich selbst entwaffnet hatte.
Die Gewalt des Siegerwillens regierte, und politisch und wirtschaftlich
mußte sich Deutschland in der Folgezeit das Gesetz des Handels von seinen
Feinden diktieren lassen.
Was unmittelbar an den Feind ausgeliefert werden
mußte, zeigt eindringlich das Schaubild. Nicht weniger als 13% der
Bodenfläche, darunter das lothringische Erzgebiet, der wertvollste Teil des
an Kohle und Erzen reichen Oberschlesiens und wichtige agrarische
Überschußgebiete gingen verloren. Das deutsche
Volksvermögen, das für die Vorkriegszeit auf etwa 320 Milliarden
Reichsmark berechnet wurde, ist durch das Versailler Diktat, die Kriegsverluste
und fortdauernde Blutentnahme durch die Reparationen
auf 200 - 220 Milliarden Reichsmark zusammengeschrumpft.
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Was Deutschland weggenommen wurde!
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2. Die Abstimmungen
Auf die einzelnen Phasen der damaligen Verhandlungen soll hier nicht
eingegangen werden. Es ist eine Kette von Demütigungen des deutschen
Volkes, eine rohe Gewaltpolitik, wie sie rücksichtsloser
übermütige Sieger niemals durchgeführt haben. Besonderen
Hinweis verdient die Verhöhnung des feierlich verkündeten
Selbstbestimmungsrechtes der Völker. Unter dieser Devise wurde 3,5
Millionen Deutschen im Osten und Norden gegen ihren Willen die
Zugehörigkeit zu ihrem Vaterlande abgesprochen, um etwa 3 Millionen
Fremdsprachige dem angeblichen deutschen Joch zu entreißen.
Überall in den verlorenen Gebieten waren die Deutschen die
Hauptkulturträger. Wo sie in der Minderheit waren, stellten sie den
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Das Ergebnis der Volksabstimmungen 1920/21.
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alteingesessenen, gebildeten und wohlhabenden Teil der Bevölkerung dar.
Sie waren die Träger von Handel, Gewerbe und [173=Abb.] [174] Industrie; ihnen
gehörte der größte Teil des städtischen Grundbesitzes
und der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Wo das Selbstbestimmungsrecht
zugunsten Deutschlands sprechen könnte, ist es überhaupt nicht
durchgeführt worden. 6½ Millionen Deutschen in Österreich,
3½ Millionen in der Tschechoslowakei wurde der gewünschte
Anschluß an das Deutsche Reich ausdrücklich versagt. Wegen seines
Waldreichtums und des Vorkommens an Zinkerzen wurde Eupen-Malmedy den Belgiern gegeben.
Elsaß-Lothringen, uraltes
germanisches Siedlungsgebiet, mit seinen
zahlreichen Städten rein deutschen Gepräges, wurde wegen seiner
Erzschätze, Kaligruben und ausgebauten deutschen Textilindustrie von den
Franzosen geraubt. In Nordschleswig wurde die erste Abstimmung veranstaltet.
Obwohl in der zweiten Zone 80% der Einwohner für Deutschland
stimmten, wurde eine neue Grenzlinie festgelegt, die
mitten durch diese Zone geht
und 40 000 Deutsche Dänemark einverleibt. In den Provinzen Posen
und Westpreußen kamen 1,4 Millionen Deutsche unter polnische
Herrschaft, darunter fast nur von Deutschen besiedelte Gebiete, weil Polen einen Zugang zum
Meere haben sollte. Danzig und das Memelgebiet wurden unter fremde
Verwaltungshoheit gestellt. Ostpreußen wurde ganz vom Reiche
losgelöst und kann nur über polnisches Gebiet erreicht werden. Das
größte Unrecht wurde Oberschlesien angetan.
3. Die Zerreißung Oberschlesiens
Ohne Volksabstimmung
gingen 511 Quadratkilometer vorwiegend
ländlicher Gebiete Niederschlesiens mit 26 000 Einwohnern an
Polen verloren. Das fruchtbare und kohlenreiche Hultschiner
Ländchen
wurde gegen den Willen seiner gesamten Bevölkerung von rund
50 000 Menschen der Tschechoslowakei zugeteilt. Im oberschlesischen
Industriegebiet wurde eine Volksabstimmung veranstaltet, die 59,8% deutsche
Stimmen brachte, trotz rücksichtsloser polnischer
Bestechungs- und Einschüchterungsmachenschaften. Damit hatte sich
Oberschlesien trotz allen Terrors für den Verbleib im deutschen
Staatsverbande erklärt. Trotzdem wurde durch einen Beschluß der
Pariser Botschafterkonferenz das oberschlesische Abstimmungsgebiet zwischen
dem Deutschen Reich und
Polen geteilt. Unser Bild zeigt, wie das
zusammenhängende Wirtschaftsgebiet durch die neue Grenze
rücksichtslos zerschnitten wurde. Selbst Häuser,
Industrie- und Verkehrsanlagen wurden auseinandergerissen. In dem abgetrennten
Teile setzte bald der
rücksichtsloseste Kampf der Polen gegen das deutsche
Volkstum ein. Deutsche Schulen wurden geschlossen, die deutsche Presse wurde
unterdrückt und die deutschen landwirtschaftlichen Besitzer und
Industriellen mit allen Mitteln zum Konkurs getrieben, damit die Güter von
polnischen Besitzern ersteigert werden konnten. Über eine Million
Deutsche wanderte so aus den polnisch gewordenen Gebieten ab. 50 000
Deutsche, die für ihr Vaterland optiert hatten, wurden aus dem Lande
getrieben. Darüber hinaus hat Polen nicht aufgehört, die deutschen
Einwohner der geraubten Gebiete zu drangsalieren.
4. Das Saargebiet
Die deutschen Kohlengruben an der französischen Grenze längs der
Saar konnte man nicht ohne weiteres als französisch erklären, weil
die Bevölkerung wirklich 100prozentig deutschstämmig ist. So schuf
man das Saarstatut, wodurch das Land französisches Zollgebiet wurde.
Verwaltungstechnisch unterstellte man das Saargebiet dem
Völkerbunde, duldete es aber, daß zeitweise 5000 Franzosen,
angeblich zur Aufrechterhaltung der Sicherheit, in das Saargebiet eindrangen.
Widerrechtlich wurde auch die französische Währung
eingeführt und mit allen [175=Abb.] [176] Mitteln
versucht, die 765 000 Einwohner
für Frankreich zu gewinnen. Aber die französische Propaganda
konnte bei der kerndeutschen Gesinnung der Saarbevölkerung nichts
erreichen; und wenn es 1935 zu der im Versailler Vertrag vorgesehenen
Abstimmung kommt,
werden die Franzosen eine 100prozentige Absage
bekommen. Dann wird das letzte besetzte deutsche Gebiet im Westen von
französischer Herrschaft wieder frei: "Deutsch bleibt die Saar
immerdar!"
[178]
Das deutsche Saargebiet.
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5. Der Raub der deutschen Kolonien
[179]
Frankreichs Militarisierung der Kolonien.
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Wenn man einerseits die Berichte hört, die Eingeborene der
französischen Kolonie über das unmenschliche Verhalten der
französischen Kolonisatoren geben, auf der anderen Seite aber von
Hunderten von Augen- und Ohrenzeugen, selbst von Engländern und Amerikanern
erfährt, wie heute noch mit
größter Hochachtung die Eingeborenen in den
ehemaligen deutschen Kolonien von ihren früheren deutschen Herren
sprechen, so wird der ganze Lug und Trug, auf dem das Versailler Diktat
aufgebaut ist, am wirkungsvollsten aufgedeckt. Der
Raub der deutschen Kolonien
wurde durch folgende drei Anschuldigungen gerechtfertigt: Deutschland habe sich
in den Kolonien Stützpunkte für seine Welteroberungspläne
schaffen wollen, es habe die Eingeborenen militarisiert und habe sich durch
schlechte Behandlung der Eingeborenen als unfähig und unwürdig
zum Koloni- [177-179=Abb.] [180] sieren
erwiesen. Der Punkt eins ist lächerlich, über ihn
läßt sich nicht diskutieren, der Punkt zwei ist durch das vorstehende
Schaubild so schlagend widerlegt, daß Worte überflüssig sind.
Auch der Punkt drei ist eine glatte Lüge, wie durch tausend
Veröffentlichungen der Nachkriegszeit hinreichend erwiesen ist.
[176]
Die ehemaligen deutschen Kolonien
unter fremder Mandatsherrschaft.
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Der Raub der deutschen
Kolonien ist ein schnöder Betrug, begangen an der
Welt, der moralische Gründe vorgespiegelt wurden, während es
heute feststeht, daß allein machtpolitische Gründe und vorher
längst abgeschlossene Geheimverträge maßgebend waren. Im
Punkt 5 hatte Wilson zugesichert: Freie, aufrichtige
und unbedingt unparteiliche
Schlichtung aller kolonialen Ansprüche. Deshalb muß Deutschland
vor aller Welt nach wie vor fordern, daß das koloniale Unrecht wieder
gutgemacht wird. Das untere Bild zeigt, daß die deutschen Kolonien
wirklich im besten Zustand waren, sonst hätte die Ausfuhr von den
Mandataren nicht so gesteigert werden können. Die von Neutralen
stammenden Berichte aus den ehemaligen deutschen Kolonien zeigen nur allzu
deutlich, daß die geordnete Verwaltung und Rechtsprechung sowie die
kulturelle Ausbildung der Eingeborenen immer mehr ins Wanken gerät.
Deutsche
Ärzte waren es, die in den Kolonien ein Mittel gegen die
Schlafkrankheit fanden und damit geradezu eine kulturelle Großtat auf
kolonialem Gebiete vollbracht haben. Die jetzigen Herren der Kolonien lassen
aber die Eingeborenen ruhig dahinsterben. Die Sterblichkeit ist in allen
ehemaligen deutschen Kolonialgebieten wieder stark angestiegen, und selbst
englische Besucher müssen zugeben, daß weite Plantagen zerfallen
und viele von den Deutschen gebaute Straßen und Eisenbahnen nicht mehr
betriebsfähig sind.
Nationalsozialistischer Wirtschaftsaufbau
und seine Grundlagen
Ein bildstatistischer Tatsachenbericht
Dr. Paul Blankenburg und Max Dreyer
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