Statt eines Nachworts Die Maschine und die mit ihr ermöglichte Leistungssteigerung des Menschen führte die neuzeitliche Wirtschaft in ein Wirkungsfeld größten Ausmaßes. Sie brachte soziale Gefahren und Lockungen zu Reichtum und Vergewaltigung. Die Maschine ausschließlich in den [62] Händen gieriger kapitalistischer Ausbeuter mußte eine Sorge für die Menschheit werden. Deutschlands Seele hat an diesem entscheidungsvollen Gefahrenpunkt Wache gehalten. Deutschland ließ es nicht zu, daß der arbeitende Mensch von einer geldgierigen Sonderklasse zerdrückt werde. Im Nationalsozialismus wurde das biologische Denken – jede Arbeit ist biologisch, denn sie kann nicht ohne Muskel und Hirn erfolgen – zum sozialen Handeln, das sich mitten in das Wirtschaftsleben der Nation hineinstellte und für eine organische Wirtschaftslenkung einsetzte. A. Forstmann sagte 1935: "Was wir heute überall auf der Welt erleben, ist nichts weiter als eine kaum überbietbare Bankerotterklärung der Methoden, volkswirtschaftliche Probleme größten Ausmaßes aus der Froschperspektive privatwirtschaftlicher Erfahrungen lösen zu wollen." Nicht die Maschine, sondern das Volk als lebendiges Wesen, als lebendig gewordene Erde, durchwirkt von den überpersönlichen Leistungen unserer Ahnen und getragen vom Blut, das von einer Generation zur andern ununterbrochen in dem Pumpwerk der Herzen strömt! Diese soziale Tatkraft, von der die Überwindung unsittlicher Raffkräfte, die Vernichtung des kapitalistischen Überparasitentums an der Kernsubstanz unseres Volkes stammt, ist eine vulkanische Äußerung deutscher Sehnsucht und deutscher Ehrfurcht vor den innersten Volkswerten. Mit dieser sich aufbäumenden Urkraft schüttelt der deutsche Körper die Schlacken der gewaltigen Formungszeit ab, welche die Technik wie in einem magischen Zwang aus den nüchternen, schlafenden Elementen der Erde herausführte. Noch bebt Deutschland unter diesem sieghaften Aufstieg sozialer Neuschöpfung. Der neue Tag blendet das Auge, das in Finsternis und Angst aufwuchs. Die Wellen dieser Gestaltung bringen in die plutokratischen Gelasse [63] der Nachbarstaaten Furcht und Zittern. In der Reaktion der Schwäche greifen sie zur Lüge und zur Phrase. Die deutsche Welt wird den Weg der Vorsehung gehen. Die Aufgaben sind gewaltiger, als sie noch vor wenigen Jahren erkannt wurden. Nonnenbruch hat recht: "In unserem Willen zu neuer freier Lebendigkeit ist die Zukunft enthalten." Dieser Wille bricht aus dem Unterbewußtsein über die Schwelle zur realen Tat und zum bewußten Wollen. Es ist jungfräuliche Erde, über die unser Pflug der deutschen Wirtschaftspolitik zieht. Durch diese innerste Dynamik ist unser Blut und Hirn wieder jung und der Glaube an die deutsche Kraft wieder stark geworden. Der Ingenieur und der Chemiker sehen in ihrer Arbeit nicht mehr das gierige, dividendengeschärfte Auge des "Unternehmers" vor sich, sondern ihr Volk, deutsche Heimat und ewigdeutsche Zukunft. Der Arbeiter hat die Gefahr des Sklavenjochs abgeschüttelt und steht vor der Maschine als freier Mensch, erfüllt von dem Gefühl für Würde der Arbeit und Pflicht zum Volk. "Der einzelne ist nichts, das Volk ist alles", leuchtet aus dem Feuerherd des Schmieds, aus der Glut der Eisenhütte, im donnernden Walzwerk, im Schacht des Bergwerks und auf den Flügeln, die gegen die Feinde stürmen, überall in den mächtigen Hallen deutscher Arbeit. Ein heiliges Wort, in dem wir unser Schicksal, erhoben von gespeicherter Energie im Lichterglanz der Zukunft sehen. Deutschland ist im Kranz der Völker ein Edelstein, dessen Licht in der Glut des feindlichen Hasses heller und heller wird, bis es das Auge des Feindes mit Blindheit schlägt und dem Deutschen zum Siege verhilft. Die Technik, die an sich erfüllt war mit gesundem Schöpfertum, wurde durch die Wirtschaftslenkung des Kapitals im 19. Jahrhundert zum Inbegriff des Materialismus. Die scheinbare Leichtigkeit, mit der sich die Technik ausdehnte und vergrößerte, war dem "Wirt- [64] schaftsführer", der nur an seinen Gewinn dachte, eine willkommene Eigenschaft. Die falsche Luft des Kapitals blähte die Technik in allen zivilisierten Ländern auf und die Gefahr der Überzüchtung, der Entartung wuchs im gleichen Schritt mit dieser Inflation der technischen Erscheinungen. Der Raum zwischen "Arbeitgeber " und "Arbeitnehmer" wurde ein Abgrund, der durch die Sprengkraft isolierter Komplexe wie Gewerkschaft und Unternehmerverbände immer tiefer und unüberbrückbarer wurde. Das organische Band und damit der sittliche Nährstrom im Leben des arbeitenden Volkes waren zerschlagen. Beide Teile, die zusammengehörten, wuchsen in polarer Abstoßung ins Uferlose. Religion war eine träge Münze der Gewissensfurcht und vorsorglicher Zins für die Hypothekenlast des Jenseits geworden. Religion verzerrte sich zum Selbstbetrug. Heuchelei war die Zwillingsschwester dieser Religion. Sie lehnte mit abwehrender linker Hand in geschwätziger Pose die Technik und Wirtschaft ab und griff mit der rechten Hand hastig in den Säckel, der von jüdischem Krämergeist gewoben war. Religion, die nur als innerste Wertung des Seins der Festplatz der Seele sein kann, war zerfressen und eine Staubwolke geworden, in der das Himmelslicht trübe oder in falschen Farben erschien. Dieser Zustand hatte internationales Ausmaß. Wenn wir heute die Bibel in der Hand englischer Kriegshetzer erblicken, so wird uns im Wetterleuchten der dunkeln Kriegswolke das Blutgerüst sichtbar, welches das Ende für die Kultur Europas bedeuten müßte. An diesem Galgen stehen händereibend die Knechte der Lüge: Jude und Mammon. In Deutschland sind warnende Stimmen und Kräfte vernehmbar geblieben, als sich beim Überlauf des 19. in das 20. Jahrhundert die Wolken zusammenballten und [65] politische Stauungen eintraten, die den Weltkrieg von 1914 zeugten. Er fand in Versailles kein Ende, sondern beschwor vom Richtstuhl der Lüge und Verwirrung eine unverdiente Knechtschaft über das deutsche Volk herauf. Die verantwortlichen Politiker dieser unseligen Tat hatten kein Gefühl für Recht und die Gesetze des Gleichgewichtes in der politischen Welt, für die schwelende Glut im Innern eines geknechteten Volkes und für die Stoßkraft der Gerechtigkeit. Die Jahre 1918–1939 sind für Deutschland ein einziger Gerichtstag gewesen, auf dem das deutsche Gewissen durch Adolf Hitler die Entscheidung anrief. Deutschlands Seele ist von dem Krämerschwarm der Welt nicht vergiftet worden. Die Neunte Sinfonie, die lächelnde und weinende Heerschar der Töne aus der Seele eines Ludwig van Beethoven (1770–1827) sind das Jubeltor der deutschen Kunst im 19. Jahrhundert. In die politische Nacht Deutschlands tönen die vaterländischen Lieder Ernst Moritz Arndts (1769–1860) an das ewig junge Deutschland, die Stimme des Turnvaters Jahn (1778–1852), der Gruß Theodor Körners (1791–1813) an die nie versiegende Kraft Deutschlands, dem Carl Maria von Weber (1786–1826) aus heiliger Fülle der Seele seine musikalischen Werke weiht. Mitten im Lauf der technischen Flammenwege, die uns in wenigen Jahrzehnten eine Strecke von Jahrtausenden zurücklegen ließen, erklingt göttliches Lied und Huldigung des Erdenlebens aus den Saiten Robert Schumanns (1810–1856) und die sinfonische Dichtung Franz Liszts (1811–1886). Richard Wagner (1813–1883) ruft mit seiner siegestrunkenen Musik die Gemeinde einer ganzen Welt zum Göttermahle. Johannes Brahms' (1833–1897) besinnliche Kunst führt zum Kern echt deutscher Art. Über die Zeit, in der sich die "Umwertung aller Werte" ankündet, zieht das Flammengewölk von Friedrich [66] Nietzsche (1844–1900) und hellt mit Blitzen das Schattental irdischen Daseins auf. In allen diesen Stimmen und Klängen, in Dichtung und Malerei, die in Arnold Böcklin (1827–1901), in Wilhelm Leibl (1844–1900), um nur wenige zu nennen, edelsten Ausdruck fand, in Plastik und Philosophie ist auch in der Unruhe des 19. Jahrhunderts die Hoffnungsfreude wach geblieben, daß sich alle die auseinanderstrebenden Elemente deutscher Art wieder zur großen seelischen Einheit zusammenschließen. Wir stehen in der brausenden Gegenwart, die den Zorn der Götter verdienen müßte, wenn wir nicht den Glauben hätten, daß großen Zeiten immer der Sturm voranging und Klärung nur in Gärung erfolgt. Aus der Parade deutscher Schöpferkräfte, die in diesen Jahrhunderten vorbeizog und uns zuwinkte, hören wir die Seelenstimme Friedrich Hölderlins:
"Harret eine Weile, Orione! Wir haben diese Meister deutscher Volkskraft gerufen, um im Richtsaal der Zeit Zeugen zu haben für den Wert unserer heimatlichen Erde. Erde, das ist's, Erde, die Blut wurde und das Tagwerk an die Ewigkeit bindet, auf diese deutsche Erde neigt sich betend unsere Stirne. Die deutschen Werke aus Vergangenheit und Gegenwart sind uns Himmelszeugen, daß wir auf dem rechten Wege sind und daß der Weg geradeaus führt, immer gerade aus, in den Sonnenschein einer großen Zukunft. [67] Diese deutschen Menschen, die wir am großen Werk für ihre Heimat und für die deutsche Seele in den Jahrhunderten ansprachen, sind nicht tot für uns. Aus dem Schrein ihres kurzen Lebens ist Kraft geworden, strahlende Kraft über Jahrtausende. Aus der eigenen Erde wuchsen uns neue Werkstoffe entgegen, wie wenn sie die Berührung mit unseren Händen suchen wollten und nach dieser chemischen Erlösung und Auferstehung schmachten. In unseren Händen sind Energien lebendig geworden, die uns hinaustragen über die Wolken in den Raum der Sterne. Das Sinnbild ist uns der deutsche Flieger. Er vergißt alle Qualen der Erde, wenn er durch den Gürtel um die Lenden mit seinem Flugzeug verwachsen ist. Für ihn ist dieser Mechanismus nicht tot. Er hört im Takt der Motoren sein eigenes Herz. Deutschlands Herz, das zur lebendigen, heldischen Tat ruft. Wo so viel Sonne ist, so viel Kraft der Erweckung, so starkes Wachen, sind die Ufer gesegnet.
Da staunt die Welt. |