SucheScriptoriumBuchversandArchiv IndexSponsor

[Bd. 4 S. 607]
Paul von Hindenburg, 1847-1934, von Ernst von Eisenhart Rothe

Hindenburg als Reichspräsident, 1932.
[616d]  Hindenburg als Reichspräsident, 1932.
"Ich scheide von meinem deutschen Volk in der festen Hoffnung, daß das, was ich im Jahre 1919 ersehnte und was in langsamer Reife zu dem 30. Januar 1933 führte, zu voller Erfüllung und Vollendung der geschichtlichen Sendung unseres Volkes reifen wird. In diesem festen Glauben an die Zukunft des Vaterlandes kann ich beruhigt meine Augen schließen."
Hindenburg

Im Jahre 1911 nahm der Kommandierende General des Preußischen IV. Armeekorps, General der Infanterie von Beneckendorff und von Hindenburg, eines Beinleidens wegen, das ihn am Reiten hinderte, seinen Abschied. Er teilte dies seinem Sohn auf einer Postkarte mit: "Soeben Abschied unter Belassung à la suite 3. Garde-Regiments" (aus dem er stammte) "und unter Verleihung des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler allergnädigst bewilligt. Mache es ebenso! Herzlichen Gruß. Vater." So einfach, klar und bündig wie diese Worte war der Mann, der sie geschrieben. Eine Laufbahn hatte nun ihr Ende gefunden, die ausgezeichnet war durch Pflichttreue, Diensteifer, überragendes Wissen, ständige Sachlichkeit und vornehme Ritterlichkeit, die ihre Krönung gefunden hatte durch die Beleihung mit einer der höchsten, verantwortungsvollsten Stellungen in der an Persönlichkeiten reichen Armee, eine Laufbahn, in der sich ihr Träger sehr bald als einer der Besten hervorgetan hatte.

Wie Bismarck und Moltke war auch Hindenburg der Erbe einer besonders guten Blutmischung. Sein Vater, gleichfalls Offizier, entstammte der uralten, schon im dreizehnten Jahrhundert genannten Familie von Beneckendorff, die den Namen der ebenfalls alten, ihr nah verwandten, aber später ausgestorbenen Familie von Hindenburg mit angenommen hatte. Seine Mutter war die Tochter des Generalarztes Schweickhardt. Altes Adels- und gutes Bürgerblut hatten sich also im Sohne gemischt. In den bescheidenen, einfachen Verhältnissen einer preußischen Offiziersfamilie wuchs er auf; sein bald gestählter Charakter bewahrte sich diese Einfachheit, die nie etwas Gemachtes oder Gekünsteltes trug, bis an sein Lebensende. Strengste Pflichterfüllung, grenzenlose Liebe zum Vaterlande und zum Königtum der Hohenzollern, fester Glaube an Gott und seine Gerechtigkeit wurden sein Leitstern; eiserne Energie, rücksichtsloses Einsetzen seiner Person, wie er es als junger Leutnant im Feldzug 1866 bei Königgrätz- [608] Rosberitz beweisen konnte, blieben sein Erbteil; die gute alte Potsdamer Schule, der Geist also, der den besten Überlieferungen des preußischen Heeres entsprang, wurde sein Lehrmeister.

Hindenburg als junger Offizier, 1866.
[616b]      Hindenburg als junger Offizier (rechts stehend) im Kreis seiner Familie, 1866.

Ob im Generalstab oder im Kriegsministerium, ob als Lehrer auf der Kriegsakademie, als Kommandeur des Oldenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 91, der 28. Division in Karlsruhe oder des IV. Armeekorps in Magdeburg, nie hat er an diesen Grundsätzen gerüttelt oder an ihnen rütteln lassen. Stets sah er seine Aufgabe darin, die Untergebenen, ganz gleich, welchen Ranges, zu denkenden, selbständig handelnden Männern, die Truppe zu einem brauchbaren Kriegswerkzeug heranzubilden.

Nur eine ihm selber vielleicht nicht gleich ganz bewußte Wandlung hatte sich in ihm vollzogen. Als Regimentsadjutant des 3. Garde-Regiments durfte er am 18. Januar 1871 in Versailles

Generalfeldmarschall von Hindenburg mit Gemahlin.
Generalfeldmarschall von Hindenburg
mit Gemahlin Gertrud.
[Nach aefl.de.]
der auf den Bajonetten der siegreichen deutschen Armee ruhenden Kaiserproklamation beiwohnen. Damals gewann sein Preußentum, das Erbe seiner Väter, der Gewinn seiner Erziehung, der Höhepunkt seines Glaubens deutschen Glanz und deutsche Färbung. Nie wieder konnte in ihm der Glaube an Deutschlands Zukunft erschüttert werden. In diesem Sinne hat er auch seinen Sohn und seine zwei Töchter erzogen, die ihm Gertrud von Sperling, mit der er 1878 eine vierzig Jahre währende vorbildliche Ehe schloß, geschenkt hatte.

Wer in jenen langen Jahren dienstlich oder auch außerdienstlich mit Hindenburg zu tun hatte, stand bald unter dem Eindruck einer überragenden Persönlichkeit, die bei allem Wohlwollen und aller stets gleichbleibenden menschlichen Güte genau wußte, was sie wollte, stets unerschütterlich am einmal als richtig Erkannten festhielt und, falls es nötig wurde, auch rücksichtslos handeln oder recht scharf sich äußern und eingreifen konnte, ohne aber je verletzend zu werden. Wem er Kamerad oder Vorgesetzter war, der verehrte ihn voll Dankbarkeit, Liebe und restlosem Vertrauen. So hatte er, in der Armee ganz besonders hochgestellt, sonst aber, außer in seinen Garnisonen, fast unbekannt, neun Jahre das IV. Armeekorps geführt; nun trat er anscheinend für immer in das stille Leben des verabschiedeten Offiziers.

Hindenburg als Kommandierender General des IV. Armeekorps.
[616b]      Hindenburg als Kommandierender General des IV. Armeekorps
beim Kaisermanöver 1903.

Hannover wurde sein Wohnsitz. Von Politik hielt er sich fern, aber die Sorge um die außenpolitische Entwicklung, die Deutschland einzukreisen suchte, beschäftigte ihn von Jahr zu Jahr schwerer. Klaren Blickes erkannte er die drohenden Gefahren, die seiner richtigen Auffassung gemäß nur ein rechtzeitiger Präventivkrieg bannen konnte.

Und dieser Krieg kam, wenn auch kein Präventivkrieg, sondern der Deutschland schließlich gegen die halbe Welt aufgezwungene Kampf um Sein oder Nichtsein. Hindenburg eilte nach Berlin, um von seinem

Brief Hindenburgs an den Generalquartiermeister von Stein.
[609]      Brief Hindenburgs an den
Generalquartiermeister von Stein.

Potsdam, Reichsarchiv.      [Vergrößern]
Regiment Abschied zu nehmen, tief bekümmert, tatenlos zu Hause bleiben zu müssen, während manche seiner ebenfalls verabschiedeten Kameraden als Führer von Reserve-Korps oder Reserve-Divisionen sofort vor dem Feinde Verwendung finden konnten. Endlich am [609] 22. August 1914 traf eine telegrafische Anfrage aus dem Großen Hauptquartier bei ihm ein, ob er bereit wäre, ein Kommando zu übernehmen. Hindenburg antwortete, kurz und lakonisch, seiner Art entsprechend: "Bin bereit."

Dieses verantwortungsvolle, bedingungslose, nach keinem "Wie, Wo oder Warum" fragende Bereitsein sollte nunmehr die Grundlinie seines Handelns, [610] die Richtschnur einer ungeahnten Forderungen und Leistungen entgegengehenden Zukunft werden. Aus diesem Bereitsein, in die Bresche zu springen, die kein anderer ausfüllen konnte, ist er nicht mehr herausgekommen, während der zwanzig folgenden Jahre bis an sein Lebensende; er ist ihm treu geblieben, unbeirrt durch Gegenrat und Einwand, von wem dieser auch kam, unbekümmert um Gefahren und Schwierigkeiten, bereit zum vollen Einsatz nicht nur seiner Kraft und seines Könnens, sondern seiner ganzen, mit jeder neuen Aufgabe immer erstaunlicher wachsenden Persönlichkeit. Trotz seines Alters verstand er es, oft schweigend und oft unverstanden, sich immer weiter, lebendiger, umfassender zu entwickeln und einzudringen auch in ihm bis dahin fernliegende oder ganz unbekannte Gebiete, sie bald bis zur Meisterschaft beherrschend, und selber zu wachsen an unerhörten Aufgaben, auch ihm unbeliebter Art, die Gott und Volk ihm übertrugen.

Der Weg war lang, den er noch verfolgen sollte, lang und schwer, ruhmgekrönt, aber auch dornenreich; er führte über Höhen und durch Niederungen, über Höhen, von denen er sein Volk sah in solch heldenhafter Größe, wie sie die zweitausendjährige Geschichte Europas noch nicht kannte, durch Tiefen, die anscheinend nur zum Untergang desselben Volkes führen konnten. Er aber stets der gleiche, unbeirrbar in seiner granitenen Ruhe und Festigkeit, wie ein Riese im Wollen und Charakter, wie das Genie des Vertrauens, das ihn trug, und das er den anderen verlieh; eine Eiche, an der auch die Besten und Stärksten Halt suchten und fanden – oft vielleicht unbewußt und ohne es auch später zu begreifen –. So schritt er durch die Zeit, bewundert schließlich von einer Welt.

Gewaltig war gleich die erste Aufgabe, die ihm gestellt wurde. Ein zweites Telegramm noch am 22. August brachte seine Ernennung zum Oberstkommandierenden der 8. Armee, die in Ostpreußen, von mehr als zweifacher Überlegenheit seit vierzehn Tagen gepackt, um ihr Leben rang; 196 000 Deutsche, darunter viel Landwehr und Landsturm, gegen mehr als 500 000 Russen bester Truppen.

Am 24. August morgens gegen vier Uhr bestieg Hindenburg den Zug, in dem ihn sein ebenfalls neuernannter Generalstabschef, Generalmajor Ludendorff, der mit dem Pour le mérite geschmückte Held von Lüttich, der weitschauende, energische und erfolgreiche Verfechter der großen Heeresvorlage von 1913, bereits erwartete. Mit dieser Stunde begann die einzigartige Zusammenarbeit, der gewaltige Siegeslauf der beiden großen Männer, die sich so wunderbar ergänzten. Auf der einen Seite die durch nichts zu erschütternde Ruhe, die Geschlossenheit der über den Dingen und über den Menschen stehenden und sich stets gleichbleibenden Persönlichkeit, das tiefe Verständnis, das nicht kritisierte, nicht feilschte, nicht forderte, wenn dies nicht unbedingt geboten war, die Weisheit des Alters, gepaart mit der Festigkeit des Willens; auf der anderen die stürmische, hinreißende Kraft des jungen, leidenschaftlichen Titanen, für den das Wort "unmöglich" nicht bestand. Beide gleich im Denken und Wollen, [611] im treuen, nur für Deutschland und seinen Sieg flammenden Herzen, in vornehmer, die Denkungsart anderer öfter überschätzender Gesinnung, beide begabt mit fabelhaftem Gedächtnis, beide getragen von Moltke-Schlieffenschem Geist. Beide waren auch Schüler Schlieffens, dem leider ein grausames Schicksal die Möglichkeit versagt hatte, seine groß angelegten, den Verlauf des Weltkrieges bestimmenden Pläne in die Tat umzusetzen. Hindenburg und Ludendorff traten sein Erbe an.

Nur acht Tage, nachdem sie sich auf dem Bahnhof in Hannover die Hand gereicht hatten, war bei Tannenberg unter ihrer Leitung eine der glänzendsten Schlachten der Weltgeschichte geschlagen, die russische Narew-Armee unter General Samsonoff, der sich das Leben nahm, vernichtet, mehr als neunzigtausend Gefangene gemacht. Zehn Tage darauf wurde die andere russische Armee, die Njemen-Armee des Generals Rennenkampf, unter schwersten Verlusten hinter den deckenden Njemen-Fluß geworfen: Ostpreußen war befreit.

Hindenburg am Scherenfernrohr während der Schlacht bei Tannenberg, 1914.
[616c]      Hindenburg am Scherenfernrohr während der Schlacht bei Tannenberg, 1914.
Hinter ihm Ludendorff und Oberstleutnant Hoffmann.

[Bildquelle: Sammlung Dr. Hermann Handke, Berlin.]

Einfach nennt Hindenburg den Plan, der dies schuf, einfach, wie dem wahren Feldherrn seine großen Pläne fast immer einfach erscheinen. Denn "wer sich in einem Element bewegen will, wie der Krieg es ist, darf nichts Gelehrtes mitbringen". Als Preußens Generale diesen Grundsatz vergaßen und "mathematische Taktik" trieben, verloren sie Jena und Auerstedt. Die grandiose Einfachheit des geborenen Führers ist meist mit verblüffender Kühnheit verbunden, findet in dieser ihre Ergänzung. Klar zeigte sich dies bei Tannenberg, als einer zahlenmäßig stark überlegenen, tapferen, bisher ungeschlagenen Armee angesichts einer zweiten, ebenso starken, nur zwei Tagemärsche entfernten, sich siegreich wähnenden Armee eine in solcher Größe und Eigenartigkeit noch nie erreichte Umzingelungsschlacht die restlose Vernichtung brachte. Dagegen muß selbst Sedan verblassen.

Nicht allein dieser Umzingelungsgedanke, das von Schlieffen immer wieder gepredigte Cannae-Ideal, hat dies gewaltige Ereignis ermöglicht, sondern die eiserne Kraft der Verantwortungsfreudigkeit, der durch keine Gefahr, durch keine Schwierigkeiten zu brechende Wille des Feldherrn in der Durchführung, wie sie in solch tagelangen Schlachten unvermeidlich sind.

Was macht den wahrhaft großen Feldherrn? Ludendorff selbst hat die Antwort auf diese Frage in folgende Worte gekleidet: "Die Kraft zur Einseitigkeit, das Niederringen aller Zweifel, jeglichen Kleinmuts in der eigenen Brust, das unerschütterliche Festhalten an einem großen Entschluß, zu dem die Seele einmal erstarkt ist." Graf Schlieffen schreibt: "Aufgabe des Feldherrn ist es, einen Gegner, auch einen stärkeren, von dem man nicht weiß, wo er steht, wohin er geht, was er beabsichtigt, zu vernichten oder völlig niederzuwerfen. Den Weg, den er gewählt, um dieses Ziel zu erreichen, muß er hartnäckig verfolgen, alle sich entgegenstellenden Schwierigkeiten voll Tatkraft überwinden, für Zwischenfälle schnell eine Abhilfe finden, den Erfolg bis zum Äußersten anstreben, die Schicksalsschläge standhaft ertragen. Um dies zu vollbringen, muß ihn etwas [612] Übermenschliches, Überirdisches, nenne man es Genie oder nenne man es anders, durchdringen. Des Beistandes und des Schutzes einer höheren Macht muß er sich bewußt sein."

Fassen wir diese Ausführungen zweier großer Männer in die sie ergänzenden Worte zusammen: Der wahre Feldherr muß genau wie der große Staatsmann eine der ganz seltenen Persönlichkeiten, also ein Charakter sein in des Wortes vollster und edelster Bedeutung, sowie ein Führer von unbeugsamem Willen, voll tiefer Einsicht, von heißem Herzen und von pflichttreuem Verantwortungsbewußtsein. Es genügt nicht, einen Plan zu fassen – das können viele; um ein Hannibal, Friedrich der Große, Napoleon, Moltke zu sein, muß man es verstehen, sich selbst zu überwinden – vielleicht der schwerste Sieg –, um einen Plan festzuhalten, dessen Ausführung unmöglich erscheint. Durch tiefes Studium, zu dem allerdings oft nur wenig Zeit zu Verfügung steht, unter gewissenhafter Abwägung aller denkbaren Gestaltungen und Möglichkeiten, unter klarer, nicht durch Optimismus gefälschter Einschätzung der Fähigkeiten der eigenen wie der feindlichen Truppe und ihrer Befehlshaber, ihrer Stärken, ihrer Bewaffnung und aller sich ergebenden Zukunftsmöglichkeiten muß der Plan geprüft und abgewogen werden. Wenn dann das errechnete Minus größer erscheint als das Plus, wirft der echte, ganz große Feldherr sein Herz, seine Zuversicht, das "Übermenschliche", das ihn beseelt, in die Waagschale und wagt auch das "Unmögliche", das den Krieg Entscheidende. Der Durchschnittsfeldherr aber, der "ordinäre" Schlachten bevorzugt, greift dann zum Verzicht und überläßt damit die Initiative dem stärkeren, vielleicht auch nur kühneren Gegner, oder er vergißt das "Einfache" und sucht in Künsteleien seine Zuflucht. Die Strategie ist in ihren großen Grundzügen eben unwandelbar. Schon Friedrich der Große schrieb: "Groß angelegte Feldzugspläne sind ohne Zweifel die besten. Damit kommt man weiter als mit einem kleinen Plan. Gelingen solche großen Pläne, so entscheiden sie den Krieg."

Dies erkannte Hindenburg, das beweisen seine Taten, in Ostpreußen, in Südpolen, vor allem auch die zu den Siegen von Kutno und Lodz-Brzesiny führende, die russische Dampfwalze zum Stillstand zwingende Thorner Flankenoperation, eine der genialsten Taten des Weltkrieges. Daß er in Ludendorff einen kongenialen Berater fand, den Mann, der, um mit Hindenburg zu sprechen, mit seinen prachtvollen Gedankengängen, mit seiner nahezu übermenschlichen Arbeitskraft geschaffen war für ein gigantisches Werk wie kaum ein Zweiter in der Geschichte, war das große Geschenk des gütigen Gottes. Aber gerade auch in dieser Zusammenarbeit, in der Ludendorff vom August 1916, dem Tage der Ernennung Hindenburgs zum Generalstabschef, die volle Mitverantwortung übernahm, zeigte sich die menschliche Größe Hindenburgs. Neidlos erkannte er die hervorragenden Eigenschaften, die wunderbaren Leistungen Ludendorffs an und benutzte jede Gelegenheit, sie laut zu rühmen und zu preisen. Durch seine geistige Klarheit, seine stets scharf pointierten Ausführungen, seine trotz gewisser, aber [613] nur scheinbarer Passivität stets bereite Entschlußkraft sowie durch den tiefen Eindruck seiner ebenso starken wie ausgleichenden Persönlichkeit verstand es der Feldmarschall, bei allen seinen Mitarbeitern das Gefühl unbedingten Vertrauens und unbegrenzter Sicherheit hervorzurufen und wachzuhalten. Er blieb stets das Oberhaupt, der geistige Mittelpunkt seines Hauptquartiers, dem sich alle beugten. Es ging von ihm ein nicht zu beschreibendes Fluidum aus, dem keiner sich zu entziehen vermochte, selbst wenn er es gewollt hätte. Alle liebten und verehrten ihn, denn sie wußten: hier ist ein Mann, in dem sich in so seltener Art charakterliche, geistige und menschliche Größe einen, dem alles Falsche, Unwahre fernbleibt, ebenso alles Kleinliche. Glücklich erschien, wer unter ihm arbeiten, seine Entscheidung einholen konnte. Diese ragende seelische Größe Hindenburgs und das Heldenhafte, Titanische Ludendorffs schufen in ihrem Stabe eine Zusammenarbeit ganz einzigartigen Charakters.

Aber auch jeder, der zu ihm als Besucher kam – und kein Tag verging ohne solche, ob es nun Minister, Staatsmänner, Politiker, Offiziere, Gelehrte, Wirtschaftler oder andere waren –, fühlte sich bald von dem Wesen, der eigenartigen Bedeutung Hindenburgs gefangen. "Das war der schönste Tag meines Lebens", lautete stets das Fazit, das der Besucher zog. Sven Hedin, der große schwedische Forscher, schrieb damals nach seinem Aufenthalt im Hauptquartier in Lötzen 1915: "So sah ich ihn, die verkörperte Sicherheit und Zuverlässigkeit, eine Atmosphäre von unerschütterlicher Ruhe ausstrahlend. Und ich begriff etwas von der Macht der Persönlichkeit im Kriege, der Macht, mit der der Heerführer über die Masse gebietet. Hier stand der Mann, der von seiner starken Seele anderen geben konnte."

Hindenburg als Oberbefehlshaber der Ostfront, 1915.
[616c]    Hindenburg mit Ludendorff und Hoffmann
als Oberbefehlshaber der Ostfront, 1915.
Hindenburgs Siege im Osten hatten die Scharte ausgewetzt, die der auf unselige Mißverständnisse und das Versagen der Obersten Heeresleitung zurückzuführende Verlust der Marneschlacht geschlagen hatte. Besonders bedeutungsvoll gestaltete sich gerade jetzt die psychische Einwirkung, welche die auch äußerlich machtvolle Persönlichkeit Hindenburgs, der inzwischen Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber im Osten geworden war, so stark auszuüben vermochte. Es ist heutzutage, wo der Feldherr weit hinten am Schreibtisch sitzen und wirken muß, natürlich unendlich viel schwerer, die Truppe hinzureißen und zu begeistern, als früher, wo ein Friedrich der Große auf seinem berühmten Schimmel vor die Front galoppierte, der dreiundsiebzigjährige Feldmarschall Graf Schwerin mit der Fahne in der Faust gegen den Feind anstürmte oder der greise König Wilhelm von Preußen im feindlichen Feuer seine Braven vorbeieilen ließ. Trotzdem wurde Hindenburg, es ist fast unbegreiflich, vom ersten bis zum letzten Tage seiner Führertätigkeit vom unbegrenzten Vertrauen der deutschen Soldaten getragen, mit stets gleichbleibender, ja mit stets wachsender Begeisterung und Liebe verehrt; er wurde ihr Feldherr und zeigte sich auch, wo irgend möglich, als ihr, auch im Kleinen fürsorgender Vater.

[614] Dem deutschen Volke aber wurde der Name Hindenburg sehr bald das Zauberwort, das die Not des Krieges besser ertragen ließ. Den Völkern, die gegen uns kämpften, half in den schwersten Krisen das, was auch sonst das Leben tragen läßt, die Hoffnung auf Besserung, sei es, daß der Eintritt Italiens oder Rumäniens in den Krieg auf ihrer Seite den Sieg versprach, sei es, daß die völkerrechtswidrige Hungerblockade den Niederbruch der Mittelmächte erzwingen sollte, sei es, daß die Kriegserklärung der Vereinigten Staaten in letzter Stunde den Enderfolg zu bringen schien. Deutschland konnte solche Hoffnungen nie fassen, es hatte nur die eine, welche die eigene Kraft ihm brachte. Diese Kraft aber wurde wunderbar beseeligt und gestählt durch das restlose Vertrauen, das Hindenburgs Persönlichkeit, auch tief in die Heimat, ausstrahlte, sie schon damals zu einer nahezu legendären machte. Diese fast mystische Wirkung, die von ihm ausging und fast alle Volksgenossen durchdrang, kann für den trotz seines Ausgangs so unendlich ruhmvollen Verlauf des Krieges gar nicht hoch genug bewertet werden; sie fand ihr wundervolles Gegenstück, als Hindenburg viele Jahre später in seiner Stellung als Reichspräsident die staunende Welt wieder Achtung vor Deutschland und vor der Autorität lehrte, und dann ganz besonders, als bei seinem Tode die Welt den Atem anhalten zu müssen glaubte.

Damals, Ende 1914, wurde er der Heros des deutschen Volkes, ein Heros, der die Last der Sorgen auch des einzelnen mittragen sollte. Kein Tag verging, an dem er nicht mit Briefen überschüttet wurde. Da war kein Stand, kein Beruf, der sich nicht voll tiefen Vertrauens an seine Hilfe gewandt hätte, meist in ergreifender Form, öfter aber auch voll unbeabsichtigter Komik, so wenn die "Vereinigten Hebammen" eines Ortes sich über mangelnde Tätigkeit beklagten oder wenn eine Frau ihn anflehte, schleunigst ihrem Mann den Urlaub zu kürzen.

Doch kehren wir zum Kriege selbst zurück. Waren die bisherigen Operationen im Osten trotz ihrer gewaltigen Energie und ihres taktischen Offensiv-Charakters – rein strategisch bewertet – doch defensiver Natur: Schutz Ostpreußens und Schlesiens, Aufhalten der russischen Übermacht, Stützung des schwerringenden österreichisch-ungarischen Bundesgenossen, so trat um die Jahreswende 1914/15 vor die Seele der beiden Feldherren Hindenburg und Ludendorff ein ganz großer Plan, der Rußland zu Boden werfen und zum Frieden zwingen sollte, um dann mit Überlegenheit den Endschlag im Westen führen zu können, ein Plan also, der auch strategisch die denkbar stärkste und wuchtigste Offensive forderte. Von Ostpreußen aus und von den Karpathen her, wo eine deutsche Armee in die österreichisch-ungarische eingeschoben war, sollte der doppelt umfassende Angriff erfolgen. Die Oberste Heeresleitung verweigerte aber leider die Überweisung der erbetenen Verstärkungen in voller Höhe, da sie im Westen nicht entbehrt werden könnten. So wurde die Doppeloperation zwar mit der vollen Vernichtung der von Hindenburg im Januar 1915 gepackten russischen Armee in der "Winterschlacht in Masuren" und mit der Eroberung der fast unüberwindlichen Zwinin- [615] Höhen in den Karpathen beendet, ein den Feldzug entscheidender Erfolg aber blieb aus. Der Russe war zu stark. Hindenburgs Sieg zerschlug aber nicht nur die eine volle Entscheidung fordernden Offensivpläne der tatkräftigen russischen Heeresleitung, er schuf auch die strategische Grundlage für die im Mai desselben Jahres einsetzende große Offensive des Generalfeldmarschalls von Mackensen, die unter dem Namen "Gorlice-Tarnow" zusammengefaßt wird und in ihrem ursprünglich nicht geplanten Endverlauf ganz gewaltige Ergebnisse bringen sollte.

Wieder suchten Hindenburg und Ludendorff, als Mitte Juli auch die Ober-Ost-Armeen in die Operation eintraten, die Beendigung des Krieges im Osten herbeizuführen. Sie griffen in nunmehr erweiterter Form auf ihren alten Plan zurück. Durch umfassende Offensive über Wilna in den Rücken der um die Weichselstellung ringenden Russen sollte diesen ein Cannae gewaltigster Art bereitet werden. Die O.H.L. lehnte auch jetzt die Bereitstellung der notwendigen Verstärkungen ab, wiederum aus kaum stichhaltigen Gründen. Noch einmal, im August, wiederholte Hindenburg seinen Vorschlag: "Daß ich in der Offensive meines linken Flügels (über Kowno-Wilna) gegen Verbindungen und Rücken des Feindes die einzige Möglichkeit zu dessen Vernichtung erblickt habe, betone ich nochmals. Diese Offensive ist wahrscheinlich auch jetzt noch das einzige Mittel, einen neuen Feldzug zu vermeiden, falls es hierzu nicht bereits zu spät ist." Er versucht nun diese Operation gewissermaßen auf eigene Faust, trotz eigener, durch die Verspätung hervorgerufener Bedenken. Es war tatsächlich zu spät, die Gelegenheit verpaßt, gleich große Tragik wie bei der Marneschlacht. Trotz gewaltiger taktischer Erfolge wurde der Feldzug nicht beendet. Daß aber der riesenhafte Plan Hindenburgs ausführbar, seine Hoffnung nach menschlicher Berechnung und Voraussicht erreichbar war, ist zweifellos. Wenn also sein Gedanke, dessen Ausführung und Verantwortung er kühnen Herzens schließlich allein mit Ludendorff übernahm, auch nicht gelang: von seiner Größe, Kraft und Klarheit wird jeder gepackt, der auch nur einigermaßen in die Mysterien der Strategie eingedrungen ist.

Paul von Hindenburg.
Paul von Hindenburg.
Gemälde von Hugo Vogel, 1916.
[Die Großen Deutschen im Bild, S. 468.]
Neue gewaltige Aufgaben traten an Hindenburg heran, als er im August 1916 endlich zum Chef des Generalstabes, zum Chef der Obersten Heeresleitung (O.H.L.) ernannt wurde.

Damals war die Lage der Mittelmächte auf das äußerste angespannt. In Frankreich mußten bei Verdun und an der Somme die letzten Reserven eingesetzt werden, im Osten brachen unter dem Stoße der Brussilow-Offensive, der großen Kraftäußerung, zu der sich die Russen noch einmal aufzuraffen vermochten, die österreichisch-ungarischen Armeen zusammen; gerade noch zu rechter Zeit wußten deutsche Divisionen, die Hindenburg einsetzte, die wankende Linie zu halten. An der italienischen Front war Görz gefallen. Da trat auch Rumänien, durch diese Erfolge seiner heimlichen Bundesgenossen ermutigt, offen auf ihrer Seite in den Krieg. Neue, unabsehbare Gefahren drohten, die letzte Stunde der [616] Doppelmonarchie schien gekommen, da sie nichts mehr an Truppen besaß, die sie dem neuen Gegner entgegenzuwerfen vermochte.

Nur einer noch konnte die Lage retten: Hindenburg – seine starken Nerven, sein stets bewiesenes kraftvolles Bereitsein. Er übernahm die Gesamtleitung der deutschen Operationen auf allen Kriegsschauplätzen, Ludendorff begleitete ihn ins Große Hauptquartier als Erster Generalquartiermeister. Er trug nun, wie schon gesagt, die volle Mitverantwortung, eine in der Kriegsgeschichte ganz eigenartige Erscheinung. Daß diese gemeinsame Last nie zu Konflikten geführt hat, ist nicht nur ein voller Beweis der Übereinstimmung beider Männer, sondern war überhaupt nur möglich durch die menschliche Größe des Feldmarschalls, der neidlos seinem in vielem überragenden Gehilfen den Ruhm der Entscheidung überließ, sich aber niemals der Mitverantwortung – auch für Fehlgriffe, so bei der übereilten Waffenstillstandsforderung im Herbst 1918 – zu entziehen suchte. Und diese Last der Verantwortung war riesengroß, riesengroß auch die Arbeit, die zu leisten war. Es würde den zur Verfügung stehenden Raum weit überschreiten, sollte diese Arbeit hier geschildert werden. Es genüge daher die Hervorhebung, daß es Hindenburg und Ludendorff in kürzester Zeit überraschend gelang, Armeen gewissermaßen aus dem Boden zu stampfen, durch die das rumänische Heer in einer Reihe erbitterter Schlachten in kurzer Zeit vernichtend geschlagen wurde; daß es ihnen ferner in Frankreich möglich wurde, die Kämpfe um Verdun, "die wie eine Wunde an unseren Kräften zehrten", abzubrechen und die schwer ringende Somme-Front hinreichend zu festigen; daß durch das sogenannte Hindenburg-Programm die bisherige Fertigstellung und Lieferung an Geschützen, Minenwerfern, Maschinengewehren und Munition um das Doppelte und Vielfache gesteigert wurde. Bei der Reichsregierung wurde das Arbeitsdienstgesetz angeregt, das jeden nicht mehr dienstpflichtigen Mann, die noch nicht dienstpflichtige Jugend und die Frauen zu irgendeiner Art Dienstverpflichtung, also gewissermaßen als Vorläufer des heutigen Arbeitsdienstes, heranziehen sollte, ein auch in seiner moralischen Wirkung ausgezeichneter Gedanke, der leider durch die Parteien des Reichstages mehr als verwässert wurde. Eine neue Vorschrift für die "Abwehr" brachte das "elastische" System zur Anwendung; der "vaterländische Unterricht" wurde in der Armee eingeführt, um den Geist der Truppen zu heben und zu stärken.

Diese kraftvollen Maßnahmen entsprangen, wie viele andere, die aus Raummangel nicht aufgeführt werden können, dem unbedingten Siegeswillen, der mit Hindenburg und Ludendorff statt des bisherigen Abwehrwillens die Maßnahmen der O.H.L. leitete und zum äußersten anspornte. Geradezu überwältigend war denn auch auf fast allen Gebieten das Geleistete; noch heute steht man staunend und bewundernd davor.

Paul von Hindenburg.
Paul von Hindenburg.
Bronzerundbild von Hermann Joachim Pagels.
[Die Großen Deutschen im Bild, S. 469.]
So verlief das Jahr 1916 viel besser für die Mittelmächte und viel hoffnungsvoller, als auch der glühendste Optimist vorher erwarten konnte. Aber noch [617] ein Jahr mußte vergehen, bis im Westen die Entscheidung gesucht werden konnte. Noch fehlten die Kräfte, der Feind verfügte dort über mehr als doppelte Überlegenheit an Reserven. Das Schwergewicht in der Offensive ging daher auf die Marine über, die durch den "uneingeschränkten U-Boot-Krieg" England, wie Ludendorff mir Ende Januar 1917 sagte, zu einem für Deutschland geeigneten Frieden zwingen sollte. Das Landheer mußte zunächst in einer großen "Bereitstellung", so nannte es Hindenburg, strategisch defensiv warten.

Durch einen genialen Schachzug wußte sich die O.H.L. trotzdem in gewissem Sinn die Vorhand zu verschaffen. Die nördliche Heeresgruppe, die des bayrischen Kronprinzen Rupprecht, wurde nach peinlichster Vorbereitung im Februar auf die seit langem vorbereitete "Siegfriedstellung" zurückgenommen; am 18. März war diese militärisch wie politisch gefahrvolle Operation fast ohne jede Störung durch den völlig überraschten Feind gelungen. Die für den März gegen die Heeresgruppe beabsichtigte große feindliche Offensive, die Frankreich endgültig von den "boches" befreien sollte, war unmöglich gemacht; ein neuer Plan mußte vom Feinde gefaßt werden. Seine Durchführung war mühsam und nur unter großem Zeitverlust vorzubereiten und nunmehr über das zerstörte Gebiet gegen eine Front zu führen, die durch ihre jetzige starke Kürzung zehn Divisionen als Reserve gespart hatte. Der im April dann einsetzende übermächtige Angriff der Franzosen und Engländer endete für diese mit einer der größten Niederlagen des Krieges.

In ihrer Auswirkung geriet das französische Heer durch schwere Meuterei in eine höchst gefährliche Krisis und sah sich auf lange Zeit lahmgelegt. Dies "wohlbehütete Geheimnis", um mit Lloyd George zu reden, blieb auch der deutschen O.H.L. längere Zeit verborgen. Sie brauchte aber auch ihre ganze Kraft, um der englischen Entlastungsoffensive in der hunderttägigen Flandernschlacht, der zweifellos furchtbarsten des ganzen Weltkrieges, Widerstand zu leisten. Nicht weniger als sechsundachtzig deutsche Divisionen wurden eingesetzt, zweiundzwanzig davon mehr als einmal. Auch hier siegte schließlich deutscher Wille und deutsche Kraft über die numerische Überlegenheit der Feinde.

Der U-Boot-Angriff der Deutschen hatte leider sein Ziel nicht erreicht; die feindlichen Abwehrmaßnahmen verhinderten dies trotz ungeheurer Anfangserfolge. Rußland aber brach zusammen. Zwei erfolgreiche Revolutionen zwangen das Reich zu Friedensverhandlungen. Hierdurch wurde es endlich möglich – was Hindenburg seit 1915 erstrebt hatte –, so starke Kräfte auf den westlichen Kriegsschauplatz zu werfen, daß die dort kämpfenden deutschen Armeen dem Feinde gewachsen waren. Die beiden Feldherren Hindenburg und Ludendorff faßten nun den ebenso großen wie kühnen

Hindenburg an seinem 70. Geburtstag.
[616c]      Hindenburg an seinem 70. Geburtstag
im Hauptquartier in Keuznach, 1917.
Entschluß, durch eine Durchbruchsoffensive von mächtigstem Umfange den Krieg siegreich zu Ende zu führen, ein gewaltiges Wagnis, da doch jeder Durchbruchsversuch der an Menschen und Material weit überlegenen Entente-Armeen völlig gescheitert war. Aber es mußte versucht werden, um nach Hindenburgs Worten "das Tor zur freien Operation zu öffnen", bevor [618] die Millionen amerikanischer Soldaten eingriffen. Der Stoß sollte hauptsächlich die englischen Armeen treffen und sie von den französischen trennen. Dann sollten diese gefaßt werden.

Die "Große Schlacht in Frankreich", die am 21. März 1918 begann, brachte einen glänzenden, überwältigenden Erfolg. England erlebte eine Niederlage, wie sie "seine Geschichte noch nie gesehen" hatte. Die bald darauf einsetzende Fortsetzung der deutschen Offensive bedrohte Paris zum zweitenmal, das von seinen Bewohnern fluchtartig verlassen wurde. Die leitenden Staatsmänner der Entente wandten sich fast kniefällig an die Vereinigten Staaten. Käme deren Hilfe nicht bald im stärksten Maße, so müßten sie Frieden schließen. Und diese Hilfe kam bald: zwei Millionen Mann! Weitere deutsche Angriffe folgten, weitere taktische Erfolge wurden zwar gewonnen, aber für die Entscheidung, den strategischen Endsieg, der öfter schon zum Greifen nahe schien, fehlte, wie so oft in diesem Kriege, die letzte Kraft. Es rächte sich immer wieder die Kurzsichtigkeit des Reichstages, der aus Parteirücksichten heraus die verfassunggemäße allgemeine Wehrpflicht tatsächlich beseitigt hatte; um mehrere hunderttausend Mann stärker wären sonst die deutschen Armeen 1914 in den Krieg gezogen, falls unsere Feinde dann überhaupt einen solchen gewagt hätten.

Daß Deutschland so lange siegreich standhielt und nicht, wie seine ungezählten, von Rache und Neid getriebenen Feinde als sicher angenommen hatten, schon längst zusammengebrochen war, blieb, wie ein Amerikaner in seinem viel zu wenig bekannten Buch Wenn ich ein Deutscher wäre ausführt, ein großes, fast unbegreifliches Wunder und ist, wenn überhaupt, nur zu erklären aus den von den preußischen Königen geweckten und stets im Preußentum gepflegten ausgezeichneten Eigenschaften unseres Volkes, ist seinem unvergleichlichen Heer und seinen beiden großen Führern, Hindenburg und Ludendorff zu danken. Trotz der ungeheuren Energie, mit der diese immer wieder den Sieg zu erkämpfen suchten, durch die ständig wachsende Übermacht der Feinde an Menschen und Material ging der Krieg schließlich doch verloren. Daß er aber so katastrophal, so beschämend ausging, das verschuldete das Versagen der durch die Not mürbe gewordenen, verhetzten Heimat, die der bis zum Schluß wunderbar kämpfenden Front im November 1918 den Dolch in den Rücken stieß. Selbst Hindenburg – Ludendorffs Rücktritt hatte die neue demokratische Regierung im Oktober 1918 erzwungen – sah sich nun zur Annahme der unerhörten Waffenstillstandsbedingungen genötigt.

Der Kaiser ging, um Deutschland zu retten, nach Holland. Auch Hindenburg hatte es ihm als "letzten Ausweg" empfohlen. Wer die Entwicklung der Geschehnisse vorurteilslos verfolgt, muß auch heute erkennen, daß nur hierdurch das Reich vor dem Zerfall bewahrt werden konnte. Hindenburg aber sprang wieder in die Bresche; er übernahm das Kommando, das ihm der Kaiser übertragen, führte trotz der raffinierten, jedes Gelingen nach menschlichem Ermessen ausschließenden [619] Bedingungen des Feindes das Heer ungefährdet und fest geschlossen in die Heimat – der letzte ruhmvolle Sieg des "besten Heeres der Welt" – und sorgte allein schon durch seine Anwesenheit, durch sein "Dasein" für Ordnung und Disziplin. Er, der Monarchist vom Scheitel bis zur Sohle, der Offizier des alten Preußentums, brachte das gewaltige Opfer und trat in den Dienst der Revolution. Er spannte alle Kraft an, als Vorbild und Führer dem innerlich zerrissenen, den Wünschen der Feinde ausgelieferten Vaterlande zu dienen. Denn über alles Denken und Wünschen stellte er den Begriff Vaterland und die Pflicht des deutschen Mannes. Er wollte keine Weltflucht, trotz seines Alters, kein bequemes Ausruhen, kein Abwarten; er blieb auf seinem Posten, wie die Schildwache vor dem bedrohten Pulverturm, furchtlos, treu und gehorsam seiner Pflicht.

Dank ihm entstanden die Freikorps, gebildet von den Frontsoldaten des Endkampfes, diesen in der Geschichte unerreichten Helden, die den "Spartakismus" niederwarfen und die Grundlage der deutschen Reichswehr wurden, die lange der einzige Schild Deutschlands sein sollte, die Säule, die das Reich hielt.

Und zum drittenmal rettete der Feldmarschall die deutsche Heimat, als diese ihn 1925 zum Reichspräsidenten wählte. Nach schwerem innerem Kampf siegte wieder sein eisernes Pflichtgefühl. Er nahm die Wahl an, trotz der einsetzenden Agitation, die Zentrum und Linke gegen ihn, den "Massenmörder", getrieben. Mit folgendem Aufruf wandte er sich an das Volk: "In dieser feierlich ernsten Stunde rufe ich unser ganzes deutsches Volk zur Mitarbeit auf. Mein Amt und mein Streben gehört nicht einem einzelnen Stande, nicht einem Stamme oder einer Konfession, nicht einer Partei, sondern dem gesamten, durch hartes Schicksal verbundenen deutschen Volke in all seinen Gliedern."

Paul von Hindenburg.
Paul von Hindenburg.
Bronzebüste von Edwin Scharff, 1926.
[Die Großen Deutschen im Bild, S. 470.]
Diese Worte wurden sein Leit- und Grundsatz, von dem er auch nicht eine Sekunde abging. Eingedenk dieser Worte und getreu seinem Eide hat er seit jenem Tage bis zum Tode gelebt und gehandelt, nur seinem Gewissen gehorchend, auch wenn ihn das in Gegensatz zu vielen seiner Freunde und Gesinnungsgenossen brachte, die ihn nicht verstanden, und die ihm nicht zu folgen wußten, da er weiter und klüger dachte als sie. Nur das Wohl des Ganzen und die Pflicht, ihm zu dienen, die Verantwortung und sein Gewissen waren seine Richtlinien. Man verstand ihn oft auch nicht, wenn er, der immer mehr in die bis dahin ungewohnte Stellung eines Politikers, eines Führers, des entscheidunggebenden Staatsmannes hineinwuchs, die ihm vorschwebenden Pläne und Ziele nicht sofort, ohne die notwendige Vorbereitung oder ohne jeden Übergang durchzuführen versuchte. Er hatte bald durchgefühlt, daß gerade in der Staatsführung alles treuester Vorsorge und meist eines gewissen Überganges, einer klaren, bewußten Entwicklung bedarf, daß auch einmal Fehlschläge in Kauf genommen werden mußten, in der auswärtigen Politik auch Kompromisse.

Das Opfer, dem sich Hindenburg mit der Übernahme der Reichspräsidentenschaft unterwarf, war um so größer, als ihn an sich eine tiefe Abneigung beseelte [620] gegen alles, was mit Politik oder mit Politikern zusammenhing. Auch die oft bitteren Erfahrungen, die er im zweiten Abschnitt des Krieges als Generalstabschef mit der Reichsleitung erlebt hatte, sein Kampf mit Bethmann Hollweg, den er hochschätzte, dessen Passivität in oft entscheidenden Fragen ihm aber schließlich untragbar schien, ebenso das Versagen der Reichsleitung unter Prinz Max von Baden hatten diese Abneigung noch verstärkt. Nun aber sollte Politik seine Aufgabe und Arbeit werden, Politik schwierigster Art. Andererseits hatte ihn der Verlauf, namentlich der Ausgang des Krieges gelehrt, daß wie für den Feldherrn ebenso für den Staatsmann kraftvoller Entschluß das Entscheidende ist. Aber auch Bismarcks Gedanke, daß Politik "die Kunst des Möglichen" ist, wurde ihm bewußt. Beides zu vereinen, war sein Ziel. Die Befreiung Deutschlands von den Fesseln, die ihm der Wahnsinn von Versailles auferlegte, wurde seine Aufgabe. Daß für alles aber, was notwendig war, innere Geschlossenheit und Einigkeit des Volkes Vorbedingung sein und bleiben mußte, war sein Evangelium, das er immer und immer wieder dem zerrissenen, von Parteien zerfleischten, durch die Inflation verarmten Vaterlande einzuhämmern suchte. "Es muß noch mehr als bisher der Geist der inneren Einigkeit, das Bewußtsein engster Schicksalsverbundenheit aller Glieder unseres Volkes in uns lebendig werden", waren seine Worte. Dann rief er aus: "Deutsche Jugend, werde einig, werde stark und hart!"

Kraftvoll und mit mannhaften Worten wies er bei der Einweihung des Tannenberg-Denkmals die Kriegsschuldlüge zurück, ebenso wie er seinerzeit, noch von Hannover aus, unter Einsatz seiner Person die Auslieferung des Kaisers und der anderen deutschen "Kriegsverbrecher" unmöglich gemacht hatte. Unter schmerzlichen, aber notwendigen Opfern, die aber bald an Bedeutung verlieren sollten, erreichte er die frühzeitige Befreiung des Rheinlandes. Nach wohlüberlegtem, weitschauendem Plan, der leider von vielen mißverstanden und ihm zum schweren Vorwurf gemacht wurde, wußte er schrittweise die unerhörte und untragbare Reparationslast zu beseitigen. Er schrieb Anfang 1933 an mich:

"Immer wieder wird mir vorgeworfen, ich hätte durch das Unterschreiben des vom Reichstag als Gesetz beschlossenen Youngplans die 'Nationale Front' im Stich gelassen. Ich bemerke hierzu, daß ich den Youngplan unterschrieben habe, weil ich in ihm einmal das Mittel zur Befreiung der Rheinlande, zur Beseitigung der Kontrollkommissionen, dann aber auch einen Schritt zum Abbau der Reparationslasten überhaupt erblickte. Ich war schon damals fest davon überzeugt, daß der Youngplan nur eine kurze Laufzeit haben könne, um dann einer Neuregelung Platz zu machen. In dieser Voraussicht habe ich mich nicht getäuscht. Das Rheinland ist frei, die feindlichen Aufsichtsbehörden sind verschwunden, der Youngplan ist bereits erledigt, nachdem wir während seines kurzen Bestehens weniger als vorher beim Dawesplan bezahlt haben. Das Weltgewissen ist für uns, wir können 'nein' sagen."

Hindenburg.
[616a]      Hindenburg.
[Bildquelle: F. v. Baczko (Mauritius), Berlin.]
[621] Bei all diesen überraschenden Erfolgen trug Hindenburg die Verantwortung, all diesen Maßnahmen verlieh er die notwendige Autorität. Das rein Elementare, das Psychologische als Vorbedingung und Wirkung war wieder, wie im Kriege, sein Werk. Diese Wirkung strahlte bald auf die ganze Welt aus. Ein hochstehender Amerikaner äußerte damals, niemand sei in den Vereinigten Staaten so populär wie der "great old man". Käme er dorthin, so sei ihm ein Empfang sicher, wie ihn die Welt noch nicht erlebt habe. Gleiches zeigte ja der erschütternde Eindruck, den die Kunde seines Todes in der ganzen Welt hervorrief.

Hindenburg wollte aber nicht nur diese Autorität selbst sein, er wollte sie auch im deutschen Volke zur Herrschaft bringen. Dies erreicht zu haben, wurde vielleicht seine größte Tat, sein unsterbliches, historisches Verdienst. Auf ihm baut sich ja auch die letzte Entwicklung zum heutigen Dritten Reich auf, die nur hierdurch ohne Blutvergießen möglich wurde. Sein steter Kampf mit den Parteien und ihrem volksfeindlichen Streben wurde eine Notwendigkeit. An die Stelle der meist ergebnislosen Gesetzesmaschine des Parlaments und seines Parteigeschwätzes setzte er seine Autorität und regierte, gestützt auf die Verfassung, durch sogenannte "Notverordnungen". Auch darüber schrieb er mir:

"Das Endurteil über mich überlasse ich getrost der Geschichte. Der Vorwurf, der gegen mich eine Rolle spielt, ist auch der, daß ich Notverordnungen unterschrieben habe. Ich weiß, daß ich durch den Erlaß zahlreicher Notverordnungen dem deutschen Volke schwere Lasten zugemutet und mich der persönlichen Kritik sehr ausgesetzt habe. Da aber der Reichstag, der eigentliche Gesetzgeber, völlig versagte und selbst unfähig war, Maßnahmen zur Beseitigung unmittelbarer Gefahren für Wirtschaft, Staatsfinanzen und Währung zu treffen, mußte ich einschreiten und die Verantwortung übernehmen. Ich habe hierbei nach dem alten Grundsatz der preußischen Felddienstordnung gehandelt, die besagt, daß ein Fehlgriff in der Wahl der Mittel nicht so schlimm ist als das Unterlassen jeglicher Handlung."

Dem von ihm 1930 mit der Regierungsbildung beauftragten Zentrumsabgeordneten Brüning gab er die ausdrückliche Anweisung, das Kabinett ohne jede Parteibindung nur aus Persönlichkeiten zusammenzusetzen, die den schweren Aufgaben der Reichsregierung auch tatsächlich gewachsen wären. Die "Notverordnungen" wurden, ohne das Parlament zu befragen, erlassen.

Die Katastrophe in der Weltwirtschaftslage brachte aber auch in Deutschland die durch leichtsinnige Auslandsanleihen künstlich erzielte Scheinblüte zum schnellen Sterben; die Arbeitslosigkeit gewann unheilschwangeres Ausmaß, die politischen Gegensätze erreichten immer größere Schärfe. Die Auswüchse des Parlamentarismus machten die Behauptung einer Staatsautorität schier unmöglich.

Aber ungebeugt und ungebrochen brachte der Feldmarschall 1932, nach Ablauf seiner siebenjährigen Amtsdauer, dem Vaterlande das schwere Opfer, sich auf den [622] heißen Wunsch Ungezählter hin, wieder zur Wahl stellen zu lassen. Am letzten Abend, als seine Entscheidung fallen mußte, ging er zwei Stunden allein in seinen Berliner Park und hat innerlich gekämpft und sich durchgerungen, zum Segen für sein Volk. Er wollte nicht "seinen Posten in schwerer Zeit eigenmächtig verlassen". Sein Entschluß fiel ihm doppelt schwer, weil, wie er wußte, seine Wähler zum großen Teil aus politischen Kreisen stammten, denen weder sein Verstand noch sein Herz gehörte. Zu seinen Gegenwählern trat zu seinem Schmerz auch der "Stahlhelm", den er stets, auch mit den schärfsten Mitteln, gegen die Linke geschützt hatte. Nach seiner Wiederwahl forderte er das Volk auf, "den Hader nun ruhen zu lassen". Als er dann aber sah, daß Brüning die wirtschaftliche und politische Krise nicht zu meistern verstand, griff er, mit fast fünfundachtzig Jahren, scharf und energisch in den Gang der geschichtlichen Entwicklung ein, entließ Brüning und wendete sich ruhig entschlossen und seinem ganzen Denken und Hoffen entsprechend – stets über den Parteien stehend – von denen ab, die als Dank für ihre Stimmabgabe bei seiner Wiederwahl seine Unterstützung kurzsichtigerweise erhofft hatten. Nur seiner Pflicht und seinem Eide treu, entwurzelte er, da er die Zeit der Reife hierfür gekommen sah, den parlamentarischen Staat, den von Weimar, und setzte eine "Präsidialregierung" ein, das heißt eine Regierung, der er, der Reichspräsident, nicht die Kammer, Richtung und Verantwortung gab.

Durch rücksichtsloses, nicht lange nach Paragraphen fragendes Eingreifen wußte der neue Reichskanzler, von Papen, Hindenburgs Gefolgs- und Vertrauensmann, die jahrelange, anscheinend allmächtige sozialdemokratische Regierung in Preußen kurzerhand zu beseitigen. Dem Auslande gegenüber wurde energisch Rückgrat gezeigt, im Innern rastlos gearbeitet.

Als aber zwei Reichstagswahlen dem Kabinett Papen jede Stütze und jeden Rückhalt nahmen – 513 Stimmen gegen, nur 32 für Papen –, betraute Hindenburg, nach dem kurzem Intermezzo Schleicher, den Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, Adolf Hitler, mit der Kanzlerschaft. Schon im Oktober 1932 hatte ihn der Feldmarschall zu einstündigem Besuch empfangen. Er äußerte nachher, eine grundsätzliche Trennungslinie sei zwischen ihnen nicht vorhanden; Hitler müsse, wenn die Zeit es verlange, an der Regierung beteiligt werden. Noch aber schien diese Zeit nicht gekommen. Auch eine spätere Unterredung verlief ergebnislos.

Reichspräsident Paul von Hindenburg und Adolf Hitler.
Reichspräsident Paul von Hindenburg und Adolf Hitler.
[Bildarchiv Scriptorium.]
Nun aber reichen sich am 30. Januar 1933 beide Männer die Hand. Bald lernen sie sich ganz verstehen, jugendliche hinreißende Kraft, Genialität des Denkens und scharf abwägendes, erfahrungsreiches, durch Wetter und Sturm gereiftes Alter – große Vergangenheit und Großes versprechende Zukunft; in vielem so ähnlich der einzigartigen Zusammenarbeit Hindenburgs und Ludendorffs im Weltkriege. Der wunderbare Tag in Potsdam, an dem Hindenburg als Vertreter und im Namen eines in engster Gemeinschaft verbundenen Volkes vor den Sarg des großen Preußenkönigs trat, gab der anbrechenden neuen Zeit, gab [623] dem Bunde der beiden führenden Männer die heilige Weihe. Ihr Verhältnis wurde bald ähnlich dem zwischen Vater und Sohn.

Hindenburg blieb sich bis zum Tode treu als der Eckart des Volkes, der oft half und eingriff, mehr als die meisten wußten. Nun ist er zur Großen Armee abberufen, in Walhall eingekehrt, bei seinem Heimgange von aller Welt geehrt wie kaum ein anderer vor ihm. Denn überall sprach das Herz. Auch der Feind senkte den Speer. Der Deutsche aber sucht seinen nationalen Heros auf dem Schlachtfelde von Tannenberg.

Beisetzung Hindenburgs im Tannenberg-Denkmal 1934.
Beisetzung Hindenburgs im Tannenberg-Denkmal 1934.
Während der Rede des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler.
[Bundesarchiv, Bild 183-2006-0429-502 / CC-BY-SA 3.0, nach wikipedia.org.]

Ganz einzig gestaltet ist sein Leben verlaufen, wie kaum ein anderes vor ihm. Gewaltig war das, was er dem deutschen Volke gegeben. Ein Genie in seiner Einwirkung auf Menschen und Geschehnisse, ein ganz Großer in dem, was seine starke Seele anderen gab, so wird er bleiben in der deutschen Geschichte, eine Heldengestalt, an der sich Gegenwart und Zukunft Kraft und Zuversicht holen werden.




Alphabetische Inhaltsübersicht
Lucas von Hildebrandt Lucas von Hildebrandt Lucas von Hildebrandt alphabetische Inhaltsübersicht der Biographien E. T. A. Hoffmann E. T. A. Hoffmann E. T. A. Hoffmann


Chronologische
Inhaltsübersicht
Carl Benz Carl Benz Carl Benz chronologische Inhaltsübersicht der Biographien Adolph Woermann Adolph Woermann Adolph Woermann


Originalgetreue Inhaltsübersicht
Horst Wessel Horst Wessel Horst Wessel Inhaltsübersicht der Biographien in Reihenfolge des Originals Heinrich I. Heinrich I. Heinrich I.





Die großen Deutschen: Neue Deutsche Biographie.
Hg. von Willy Andreas & Wilhelm von Scholz