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Karte 2,
tschechisches Original
Tschechisches Original a.d.J. 1918

Karte 2
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Aus Nachdruck der deutschen Übersetzung vom Jahre 1922
Karte 2, aus der
deutschen Übersetzung
Interessenzonen(Siehe Karte Nr. 2.)

Unser Staat und 
der Weltfrieden - Nas stat a svetovy mir. Seite 11 des tschechischen Originals.
Seite 11 des tschechischen Originals.
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Der Charakter und die Hilfsmittel des Wohnsitzes bestimmen den Charakter und die Interessen der Völker und Rassen.

Europa hat bekanntlich die Gestalt einer Frau. Ihr Gürtel verläuft von der Elbemündung zur Adria. Östlich vom Gürtel hat das Festland sein einheitliches Gepräge, sowohl was den Charakter der Gegend als auch den ihrer Bewohner anbelangt: Breite und Starrheit. Auch das Meer friert hier entweder zu oder läßt sich doch leicht von außen absperren.

Die Bewohnerschaft ist überwiegend slawisch! Ihr hervorstechender Charakterzug: Neigung zur Ruhe und Bequemlichkeit. In dieser grundlegenden Charaktereigenschaft wurzelt auch das Grundübel: die Neigung zur Uneinigkeit und zur leichten Auflösung der Verbände. Eine auffallende Schwerfälligkeit, ja geradezu Gleichgültigkeit in Augenblicken drohender Gefahr. Rascher Entschluß zur Tat ist dem Slawen in tiefster Seele zuwider. Selbst die großartigen Hilfsmittel des modernen Verkehrslebens haben da nicht viel geändert.

Dabei gibt es aber keinen begeisterteren Anhänger der Freiheit und keinen entschiedeneren Gegner der Knechtschaft als den Slawen. Allerdings auch kein gefügigeres Untertanenmaterial. Dieser Hang zum lässigen Wohlleben und dieses Selbstgenügen spiegeln sich auch in der nationalen Politik, besonders in der Außenpolitik, wieder. Saumseligkeit im Augenblick der Abwehr und der Vorsorge - mag auch die Freiheit auf dem Spiele stehen - ist eine allgemeine Entscheidung. Das bei den Deutschen geltende Wortspiel über die Slawen: Slawe - Sklave hatte seinen guten Grund. Aus faulem Hang zur Bequemlichkeit ließ der Slawe wohl auch seinen Bruder knechten.

Unser Staat und 
der Weltfrieden - Nas stat a svetovy mir. Seite 12 des tschechischen Originals.
Seite 12 des tschechischen Originals.
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Das Slawentum neigte immer zur freiheitlichen Staatsform. Zur Herrschaft der Gemeinde, nicht zur Herrschaft eines einzelnen Machthabers, obwohl gerade diese Staatsform den Slawen besonders verhängnisvoll geworden ist. Den slawischen Gemeinden ging es häufig schlecht, wenn nicht an ihrer Spitze eine starke staatsmännische Persönlichkeit stand. In keinem Volke der Welt fanden sich soviele Verräter der gemeinsamen Sache aus rein persönlichen Gründen, aus Gründen der Bequemlichkeit. Es genügt, an unsere "Otiken" und an das verderbliche polnische Vetorecht in der Republik zu erinnern.

Dagegen zeigt sich auf der anderen Seite von Europas Gürtel eine anders geartete Entwicklung. Der enge Raum, die Bevölkerungsdichte und die Nachbarschaft des bewegten Meeres üben einen gegenteiligen Einfluß aus. Damit erklärt sich das lebhafte, hinreißende Temperament der mittelländischen Rasse der Romanen. Die Reihe der Weltenstürmer ist von dort gekommen. Hier ist auch der gestählte Charakter der meerbeherrschenden, unternehmenden englischen Rasse verankert. Ähnlich fand hier auch, als das römische Kaisertum unterging, das eroberungssüchtige Deutschtum die Voraussetzungen seiner Entstehung. Frühzeitig begann es in der Richtung des schwächsten Widerstandes zu drängen, in die Länder des politischen Systems der Gemeinschaftsregierungen. Der "Drang nach Osten!", eingeleitet mit dem schrecklichen deutsch-slawischen Ringen.

Der Kampf um die Elbelinie und die Donaurinne!

Die militärisch organisierte, einheitlich geführte Macht gegen die uneinigen Liebhaber persönlicher Bequemlichkeit. Die slawische Vertrauensseligkeit begriff nicht das direkte vitale Interesse der Rasse, das ihr gebietet, sich nicht von der Linie ihrer Existenzsicherheit, vom Gürtel Europas, abdrängen zu lassen. Das Lebensinteresse gebot, sich die Häfen des freien Meeres, die Elbelinie und die direkte Verbindung von dort nach Süden über Böhmen nach Triest und von dort über die Adria nach Korinth und Smyrna zu erhalten. Hinter dieser Linie zurückgedrängt zu werden, bedeutet Einkerkerung für die ganze osteuropäische Rasse; allmähliches Dahinsiechen und den traurigen Untergang der Freiheit. Ohne freies Meer gibt es keine Ernährungsmöglichkeit für eine Nation und auch keine Mittel für eine Zukunft von Dauer.

Die Häfen Hamburg, Triest, Valona und ein sehr widerstandsfähiges Böhmen bilden die unerläßliche Stütze für die slawische Zukunft. Das Slawentum und die ganze Interessenzone des östlichen Festlands müssen, wenn sie sich erhalten wollen, über ihre eigenen Häfen im Süden und im Norden verfügen und diese Häfen müssen schon zur Zeit des tiefsten Friedens gestützt und gesichert sein.

Unser Staat und 
der Weltfrieden - Nas stat a svetovy mir. Seite 13 des tschechischen Originals.
Seite 13 des tschechischen Originals.
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Das Slawentum hat schon zu spüren bekommen, was für Folgen es hatte, daß die Elbelinie und das Donautal ihm entrissen wurden und Prag, daß es der Fähigkeit beraubt wurde, beide Ströme zu beherrschen.

Der Herr der Elbelinie ist auch der Herr der jütischen Kanäle und des ganzen Baltikums. Und die Donau, in der Gewalt Deutschlands, halbiert, zersplittert und überwältigt die einheitliche Kraft der Slawen. Der heutige Weltkrieg hat wie ein Leuchtturm die Lage der Dinge beleuchtet. Von der Elbemündung drang der Einfluß des Deutschtums wie eine Flut längs der Elbe und längs der beiden Ostseeküsten gegen Osten vor. Dem deutschen Gedanken wurden nach der Elbe das Baltikum und Preußen, nach dem Baltikum Rußland gewonnen und seine Pläne griffen schon nach dem Ural und nach dem Gebiete jenseits des Urals, und gegen Süden, längs der Donau nach dem Balkan, Bosporus, Anatolien und Bagdad!

Die Ziele des Deutschtums gingen weit über die Entwicklung der einstigen römischen Weltherrschaft hinaus. Wie meisterhaft wurde da mit den gegensätzlichen Lösungen "Mit vereinten Kräften" und "Teile - so wirst Du herrschen!" gearbeitet!

Die Bäume wachsen zum Glück nicht in den Himmel! Spät, aber doch kam das Interesse zum Wort. Die deutsche Gefräßigkeit bedrohte die Welt. Die Wechselseitigkeit unter den Völkern - das wechselseitige Völkerinteresse meldete sich. Friede soll herrschen unter den Völkern und der Schädling dauernd unschädlich gemacht werden. Möge es mit den geeigneten Mitteln geschehen und nur keine halbe Arbeit! Man muß aber dieselbe Stufenleiter zurückgehen, auf der man gekommen ist. Die Reihenfolge der Organisierung ist vorgezeichnet: Völker - Rassenzonen - Weltganzes!

Das Interesse der Völker gebietet, Rassenverbände zu bilden und im Interesse der Rassen einen Bund der ganzen Menschheit. Die Zersplitterung bedeutet Verwirrung, und Verwirrung, was ist sie anders als beständiger Kampf! Dafür sorgen, daß die Verwirrung anhält, liegt im Interesse der herrschsüchtigen, angriffslustigen Rasse. Deutsch sind beide Losungen: "Teile - so wirst du herrschen!" und die militärische: "Kämpfe auf der inneren Linie!"

So hat Deutschland gesiegt, aber nur so lange, so lange sich ihm nicht entgegenstellte die - geeinte Welt.

Für den Weltfrieden zuträglich sind nur die natürlichen drei europäischen Interessenszonen: (Siehe Karte Nr. 2)

Die Festlandszone: Ostwärts von der Linie Hamburg - Böhmen - Triest - Adria - Kreta.

Die mittelländische (romanische): Westwärts vom Rhein und der Alpenwasserscheide zwischen den Zuflüssen der Donau und der Adria.

Unser Staat und 
der Weltfrieden - Nas stat a svetovy mir. Seite 14 des tschechischen Originals.
Seite 14 des tschechischen Originals.
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Die ozeanische Zone (der englischen Sprache): Das gesamte überseeische Gebiet überhaupt, mit der Nordseeküste, dem Vaterlande der Friesen und dem Festlande und mit den unerläßlichen Verbindungen mit Übersee.

Deutschland ist in den Rahmen einzuzwängen, aus dem es hervorgegangen ist: in den Raum zwischen den Zonen, zwischen den Rhein und den Fuß des Böhmerwaldes. Den Ursachen des Übels ist zu steuern, nicht zu spät erst sind die Folgen des Übels zu befehden. Voraussetzung ist allerdings der feste Wille aller Mitglieder des Verbandes und die Politik der "offenen Tür". Daran mag freilich glauben, wer will und kann. Den Schwachen wird es niemand verargen, wenn sie in erster Linie materielle Bürgschaften, d. h. Hilfsmittel fordern, damit sich ihre Nachkommen auch aus eigener Kraft verteidigen können, wenn es die Umstände erheischen sollten.

Die Entente wird - hoffentlich - im eigenen Interesse gestatten, daß sich neben den errichteten und fertigen westlichen Blöcken auch ein gleichwertiger östlicher slawischer Block bilde und festige, gleichberechtigt bei den Beratungen und bei der Fürsorge um das Heil der Welt.

Die Deutschen werden zahlenmäßig auch nach dem Kriege ein gefährlicher Machtfaktor bleiben. Die Zeit heilt alle Wunden. Auch die Wunden der Deutschen werden heilen. Mit dem Wohlstand wird aber neben der Erinnerung auch die Sehnsucht zurückkehren nach dem einstigen Ruhm und der Macht. Es wird sie auch die Natur dazu drängen, die engen Grenzen des Vaterlandes werden dem sich mehrenden Geschlecht der Deutschen nicht genügen. Sie werden bewirken, daß mit der Zeit auch wieder der deutsche Ausdehnungsdrang auflebt.

Die Lage seiner Siedlungen erhöht seine Gefährlichkeit. Es sitzt an der Reibungsfläche der Lebensinteressen aller drei großen europäischen Rassengruppen. Am Gürtel Europas!

Fünfzehnhundert Jahre haben Europa und die ganze Welt darüber belehrt, daß das Deutschtum der unverbesserliche Störenfried ist, der rücksichtslose Rechtsbrecher und Unruhestifter.

Daraus ergibt sich, daß das Deutschtum auch nach dem Kriege im Vordergrund der Erwägungen und der Vorsorge des Weltbundes bleiben wird.

Die Frage des dauernden Friedens ist aber gerade die Frage, wie man sich gegen den Rechts- und Friedensbrecher sichern soll; vor allem also auch die Frage, wie Mitteleuropa in Hinkunft gestaltet werden soll.

Unser Volk steht schon seit uralten Zeiten - bestimmt, seitdem die Weltgeschichte heraufzudämmern beginnt - auf der Kriegswacht gegen die westlichen Welteroberer. Die feindliche Kraft hat es auch nicht überwältigt. Um die Selbständigkeit hat es die betrügerische Tätigkeit der Könige aus dem deutschen Geschlecht der Habsburger gebracht. Durch tausendjährige Kämpfe haben wir gewiß Erfahrung und reifes Urteil darüber gewonnen, wie Mitteleuropa gestaltet werden muß, damit hier wenigstens relativ Ruhe und Frieden herrschen könne. Wir sind bis heute der Eckpfeiler des Ostens, die Vorhut der Festlandsgruppe.

Unser Staat und 
der Weltfrieden - Nas stat a svetovy mir. Seite 15 des tschechischen Originals.
Seite 15 des tschechischen Originals.
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Es ist klar, daß dem Störenfried sehr beträchtliche Einbußen an Gebiet und Seelenzahl nicht erspart bleiben dürfen, daß es unerläßlich ist, Preußen und das ehemalige Österreich-Ungarn vollständig zu sprengen und an ihre Stelle einen Kordon verhältnismäßig starker, widerstandsfähiger "Rührmichnichtans" als Wachposten zu ziehen, ihre Grenzen
Karte 3,
tschechisches Original
Tschechisches Original a.d.J. 1918

Karte 3
(beide Abbildungen sind vergrößerbar - anclicken!)

Aus Nachdruck der deutschen Übersetzung vom Jahre 1922
Karte 3, aus der
deutschen Übersetzung
aber unter dem Gesichtspunkte militärischer Zweckmäßigkeit zu regeln - gegenüber den Deutschen und auch den Blöcken des Verbandes - und dem restlichen Deutschland genau die Siedlungsgrenzen anzuweisen und innerhalb derselben eine freie nationale Entwicklung.

Hier das Mitteleuropa, wie es das Interesse unseres Volkes, aber auch das Interesse des Weltfriedens vom militärpolitischen Standpunkte erheischt (siehe Karte Nr. 3):

Deutschland, beraubt seiner Fähigkeit zu erobern, von allen Seiten umgeben von Staatengebilden, deren Charakter und nationales Interesse eine neuerliche freiwillige Verbindung mit dem Deutschtum ausschließt. Deutschland, eingeschlossen von neutralen Kleinstaaten, deren Typus als "zwischenstaatliche Rührmichnichtans" augenblicklich und automatisch alle Weltverbände (oder doch wenigstens die Verbände von Europa) auf die Beine bringen würde, wenn Deutschland sich doch einmal an den einen oder den anderen heranwagen sollte.

Deutschland, der direkten Verbindung mit den Großmächten und mit dem Meere beraubt. Auch die Wasserwege des Welthandels auf dem Rhein, der Weser, Elbe und Donau dürfen nicht mehr eine Domäne der Deutschen sein. In die Gewalt der Deutschland benachbarten Kleinstaaten gelangen (je nach der Länge der Grenzen) je ein oder mehrere Übergänge über jeden dieser Flüsse, wo die Grenzen sind, auch mit einem ausgedehnten Brückenkopf auf der deutschen Seite, aber auch die militärisch wichtigen Grenzzonen mit allen Zu- und Ausgängen auf Seite der deutschen Siedlungen.

Solche materielle Bürgschaften werden etwa neu auftauchende Herrschaftsträume Deutschlands im Keime ersticken, ohne daß sie böses Blut machen, wenn sie in den Händen friedliebender Völker sind. Es wird sich das insbesondere in späteren Zeiten zeigen, wenn sich etwa im Laufe der Zeit die Ansichten der Nachkommen über den "Weltfrieden" ändern sollten.

Der Welthandel Deutschlands muß von den freundlichen Beziehungen zur Nachbarschaft abhängig gemacht werden. Unter den Nachbarn Deutschlands muß die solidarische Verpflichtung bestehen, die Geschäftsbeziehungen mit Deutschland gleichzeitig abzubrechen, wenn das ganze Deutschland oder eines seiner Glieder feindselige Pläne schmieden sollte. Deutschland ist auch zu verpflichten, während des Friedens keine stehenden Heere zu halten, die das unerläßliche Ausmaß des Bedarfes und zur Aufrecherhaltung der inneren Ordnung übersteigen. Dieses Ausmaß ist - wie überhaupt bei den übrigen Staaten der Welt - in Prozenten auszudrücken.

Unser Staat und 
der Weltfrieden - Nas stat a svetovy mir. Seite 16 des tschechischen Originals.
Seite 16 des tschechischen Originals.
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Eine weitere Bedingung: Deutschland ist alle überflüssige Kriegsausrüstung und Bewaffnung überhaupt abzunehmen, und es ist zu verhindern, daß das künftige Deutschland Heeres-Industrie-Betriebe errichte oder überhaupt erhalte. Es ist wünschenswert, daß die Karte in Hinkunft nur das Gebiet der folgenden Gliedstaaten des ehemaligen Deutschland ausweise: Westfalen, Sachsen, Bayern, Hessen, Württemberg und Baden, in jenen Grenzen, die in der beigeschlossenen Karte (Nr. 3) ersichtlich gemacht sind. Im übrigen wird - nach der Meinung von uns Tschechen - weder Europa noch die Welt etwas dagegen haben können, wenn sich dieser Rest von "Deutschland" nach Art der übrigen großen Rassen in einen einheitlichen Verband deutscher Staaten zusammenschließt.

Die Nachbarschaften Deutschlands sind uns (und den Slawen überhaupt) keineswegs gleichgültig. Ebensowenig die Frage, welche Sprache bei ihnen vorherrscht.

Heute ist die Gelegenheit da, die Gewalttaten und Verbrechen, die Deutschland bis heute an uns verübt hat, wieder gut zu machen. Auch unser eigenes, tschechisches Interesse gebietet, daß man sich auf den Friedenskonferenzen für direkte und freie Handelswege zum Meere einsetzt. Diese Frage ist zugleich der Schlüssel zur Lösung der Frage von der Gleichberechtigung der Weltrassen.

Von den Neugebilden an der Elbelinie und von der Unerläßlichkeit, zu entdeutschen, was einst politisch eingedeutscht wurde, war bereits die Rede. Im übrigen Teile des einstigen Norddeutschland verhalten sich die Dinge anders. Diese Gegenden fallen in den Bereich des meerbeherrschenden Interessenverbandes, ihres natürlichen Protektors. Das Interesse gebietet, auch hier sich vor der Wiedergeburt-Tendenz Deutschlands zu sichern. Der selbständige Kleinstaat Weserland, errichtet aus Hannover, Braunschweig, Oldenburg und aus einem Teile des nördlichen Westfalens, wird in keiner Weise die Interessen der Festlandszone behindern. Die Nordseeküste, in den Händen und in der Bewachung eines solchen Nachbarn, wird - im Gegenteil - für den Festlandsverband eine Bürgschaft des Friedens sein. Ebenso die Niederlande, erweitert um den in den Karten 2 und 3 ausgegebenen Gebietsstreifen.

In die bereits romanische Interessenszone gehören entschieden alle übrigen, westlichen und südlichen Randgebiete der deutschen Reservation: Belgien bis zum Rhein vergrößert (stellenweise auch über diesen Strom), Luxemburg eventuell Belgien einverleibt, das französische Mittel-Rheinland (oder das französische Rheinland, vergrößert um die Niederpfalz) das ist der im Jahre 1871 von Frankreich weggerissene Teil von Elsaß und Lothringen mit allem linksrheinischen Boden im Norden bis zur Mosel) mit ausgedehnten Brückenköpfen in Koblenz, Mainz und Straßburg.

Unser Staat und 
der Weltfrieden - Nas stat a svetovy mir. Seite 17 des tschechischen Originals.
Seite 17 des tschechischen Originals.
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Im Süden als "Pufferstaat" der Schweizer Bundesstaat! Ihm empfiehlt sich anzugliedern, was von Tirol und Vorarlberg nach der Vereinigung Südtirols mit Italien noch übrigbleibt. Auf diese Weise würde die Alpenscheidewand auch eine politische Grenze sein zwischen Deutschland und Italien. Die Reibungsfläche zwischen den beiden würde verschwinden. Durch Einbeziehung auch dieses Pufferstaates in das Gebiet romanischer Interessen würden die Befürchtungen wegen Stärkung des deutschen Elementes in der Schweiz aufhören.

Der ganze Südosten Europas, östlich vom Inn, von der Westgrenze Salzburgs (den Königsee eingeschlossen) bis zur Westgrenze Kärntens, des Küstenlandes und zur Mittellinie der Adria gehört entschieden in die Zone der Lebensinteressen der Festlandsrasse, der östlichen.

Unserem tschechischen Stamme, aber auch der ganzen slawischen Rasse muß ungeheuer viel an der völligen Wiedergeburt eines freien Slawentums liegen, das sich von unseren Grenzen, das ist von der Donau bis zum Süden des Balkans, zu erstrecken hätte. Die Stärke und zweckmäßige Organisation unserer Brüder in den Alpen mit der festen Stütze in uns und in den übrigen Slawen wird verhindern, daß sich das verhängnisvolle Eindringen des deutschen Keiles in das Donautor wiederhole. Auch die Serben Panoniens fochten mit ihren Regimenten nicht einmal in enger Kampfgenossenschaft an unserer Seite. Man braucht sich um die tendenziös deutsch gefärbten Darstellungen der früheren Geschichte nicht zu kümmern. Man muß sich nur vor den alten slawischen Fehlern hüten.

Immer wieder gelang es den Deutschen, durch Intrigen und durch Gewalt unsere Verbände zu lockern und schließlich in eine Menge uneiniger Teile zu zerreißen. Der Weltkrieg und die Friedenskonferenz werden - hoffentlich - die dauernde Wirkung haben, daß der Balkan aufhört, die künstliche Lunte in den Händen von Fremdlingen zu sein.

Mit der gänzlichen Ausschaltung der Türken und des deutschen Einflusses wird es gelingen, auch die in Zwist geratenen Brüder, Serben und Bulgaren, zu beruhigen und miteinander zu versöhnen. Durch die Vereinigung der Bulgaren mit den Serben und Slowenen, aber auch Albaniens und schließlich auch der ganzen Steiermark, Kärntens und Krains wird der Boden und Raum gegeben sein, auf dem sich die Brüder auch bezüglich ihres Besitzes werden einigen können.

Die Mittelmark (Středomezí), auf der Karte veranschaulicht, ist ein eventuelles Neugebilde, nämlich die neutrale Zone der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Tschechen und Südslawen. Ein Gebiet, das vollständig entdeutscht werden muß. Ein rein wirtschaftliches Bindeglied, das Tschechien namentlich auch das Salz sichern soll, das im tschechischen Vaterland nirgends vorkommt. Die Mittelmark soll umfassen: Salzburg mit Reichenhall, die Reste der beiden Österreich, soweit sie nicht tschechisch oder serbisch werden, und die westliche Zone Ungarns, südlich von Wieselburg und westlich von der Linie Raab - Stuhlweißenburg - Südufer des Plattensees und das ganze Komitat Somogy.

Unser Staat und 
der Weltfrieden - Nas stat a svetovy mir. Seite 18 des tschechischen Originals.
Seite 18 des tschechischen Originals.
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Ein um Siebenbürgen und die rumänischen Teile Ungarns, der Bukowina und Beßarabiens vergrößertes Rumänien wird sich hoffentlich nicht mehr weigern, auf die Dobrudscha zu verzichten. Dann würde nurmehr ein einziger Stachel den Frieden im Süden Europas bedrohen: die Frage bezüglich Triest und Fiume, wegen der es jetzt so viel Lärm gibt.

Diese heikle Frage läßt sich nach unserer Ansicht gleichfalls lösen, und zwar in Gestalt eines neutralen Pufferstaates, der aus dem ganzen Küstenlande und aus Istrien gebildet wird. Ein aller außenpolitischen Tendenzen entkleideter, streng neutraler Handelsstaat wird bestimmt Italien und Südslawien beruhigen, besonders, wenn er auf den Konferenzen als ein "Rührmichnichtan" erklärt und als slawischer Haupthandelsplatz an der Adria anerkannt wird.

Es bleibt das Gebiet für das Magyarentum übrig. Ein Natiönchen, das vom Anfang seiner Geschichte bis zum Schlusse konsequent geblieben ist; es hat gelebt und stets nur grausam geherrscht auf fremde Kosten. Sein Schreckensregiment hat in der letzten Zeit unter unseren Slowaken schreckliche Verheerungen angerichtet, aber auch unter den Serben und Rumänen. Man kann nicht dulden, daß eine Rasse, die der ganzen friedliebenden Menschheit feindlich gesinnt ist, die Beute an sprachlichem und materiellem Gut, die erworben wurde, erhalten bleibe.
Karte 4,
tschechisches Original
Tschechisches Original a.d.J. 1918

Karte 4
(beide Abbildungen sind vergrößerbar - anclicken!)

Aus Nachdruck der deutschen Übersetzung vom Jahre 1922
Karte 4, aus der
deutschen Übersetzung
Alle Beweise und Hebel werden auf den Konferenzen angesetzt werden müssen, um Magyarien in Grenzen zurückzudrängen, die ihm auch so kaum noch zukommen, nämlich in das Gebiet der Kumanier und Jazygen zwischen Theiß und Donau und in den Raum zwischen Donau, Drau und Plattensee auf dem anderen Donauufer. Alles, was südlich von dem für die tschechische Volksgemeinde festgesetzten Gebiet, nördlich von Serbien und westlich von Rumänien liegt.

So beschaffen ist also die Karte des zukünftigen Mitteleuropa unter dem Gesichtspunkte des Bedarfes und der Interessen unserer Nation, aber auch ganz Europas und des Weltfriedens. Die beigeschlossene schematische Skizze Nr. 4 gibt ein Bild der neuen Gruppierungen. Durch ein System politischer Pufferstaaten, die unter der solidarischen Schutzgarantie der Entente rings um das Deutschtum gelagert werden, wird der Krieg - wenigstens für absehbare Zeit - überhaupt verhindert werden können. Nichtsdestoweniger aber auch das von dem militäristischen Deutschland geweckte und genährte Fieber unter den Völkern. Es ist die Pflicht unserer Vertreter, ausdrücklich von der Entente zu verlangen, daß sie solches zuwegebringe; daß sie gewähre, was für unsere Zukunft und ihre Sicherheit unerläßlich ist. An der Geneigtheit der Entente werden wir untrüglich erkennen, wieviel Wahrheit und Aufrichtigkeit in dem Liedlein von der versprochenen "dauernden Freiheit und dem ewigen Frieden" steckt.


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