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Tschechisches Original a.d.J. 1918
Karte 2
(beide Abbildungen sind vergrößerbar - anclicken!)
Aus Nachdruck der deutschen Übersetzung vom Jahre 1922
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Interessenzonen(Siehe Karte Nr.
2.)
Seite 11 des tschechischen Originals.
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Der Charakter und die Hilfsmittel des Wohnsitzes bestimmen den Charakter und die Interessen
der Völker und Rassen.
Europa hat bekanntlich die Gestalt einer Frau. Ihr Gürtel verläuft von der
Elbemündung zur Adria. Östlich vom Gürtel hat das Festland sein
einheitliches Gepräge, sowohl was den Charakter der Gegend als auch den ihrer
Bewohner
anbelangt: Breite und Starrheit. Auch das Meer friert hier entweder zu oder läßt sich
doch leicht von außen absperren.
Die Bewohnerschaft ist überwiegend slawisch! Ihr hervorstechender Charakterzug:
Neigung zur Ruhe und Bequemlichkeit. In dieser grundlegenden Charaktereigenschaft wurzelt
auch das Grundübel: die Neigung zur Uneinigkeit und zur leichten Auflösung der
Verbände. Eine auffallende Schwerfälligkeit, ja geradezu Gleichgültigkeit in
Augenblicken drohender Gefahr. Rascher Entschluß zur Tat ist dem Slawen in tiefster
Seele
zuwider. Selbst die großartigen Hilfsmittel des modernen Verkehrslebens haben da nicht
viel geändert.
Dabei gibt es aber keinen begeisterteren Anhänger der Freiheit und keinen
entschiedeneren
Gegner der Knechtschaft als den Slawen. Allerdings auch kein gefügigeres
Untertanenmaterial. Dieser Hang zum lässigen Wohlleben und dieses
Selbstgenügen
spiegeln sich auch in der nationalen Politik, besonders in der Außenpolitik, wieder.
Saumseligkeit im Augenblick der Abwehr und der
Vorsorge - mag auch die Freiheit auf dem Spiele stehen - ist eine allgemeine Entscheidung. Das
bei den Deutschen geltende Wortspiel über die Slawen:
Slawe - Sklave hatte seinen guten Grund. Aus faulem Hang zur Bequemlichkeit ließ der
Slawe wohl auch seinen Bruder knechten.
Seite 12 des tschechischen Originals.
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Das Slawentum neigte immer zur freiheitlichen Staatsform. Zur Herrschaft der
Gemeinde, nicht zur Herrschaft eines einzelnen Machthabers, obwohl gerade diese
Staatsform den Slawen besonders verhängnisvoll geworden ist. Den slawischen
Gemeinden
ging es häufig schlecht, wenn nicht an ihrer Spitze eine starke staatsmännische
Persönlichkeit stand. In keinem Volke der Welt fanden sich soviele Verräter der
gemeinsamen Sache aus rein persönlichen Gründen, aus Gründen der
Bequemlichkeit. Es genügt, an unsere "Otiken" und an das verderbliche polnische
Vetorecht in der Republik zu erinnern.
Dagegen zeigt sich auf der anderen Seite von Europas Gürtel eine anders geartete
Entwicklung. Der enge Raum, die Bevölkerungsdichte und die Nachbarschaft des
bewegten
Meeres üben einen gegenteiligen Einfluß aus. Damit erklärt sich das lebhafte,
hinreißende Temperament der mittelländischen Rasse der Romanen. Die Reihe der
Weltenstürmer ist von dort gekommen. Hier ist auch der gestählte Charakter der
meerbeherrschenden, unternehmenden englischen Rasse verankert. Ähnlich fand hier
auch,
als das römische Kaisertum unterging, das eroberungssüchtige Deutschtum die
Voraussetzungen seiner Entstehung. Frühzeitig begann es in der Richtung des
schwächsten Widerstandes zu drängen, in die Länder des politischen Systems
der Gemeinschaftsregierungen. Der "Drang nach Osten!", eingeleitet mit dem
schrecklichen deutsch-slawischen Ringen.
Der Kampf um die Elbelinie und die Donaurinne!
Die militärisch organisierte, einheitlich geführte Macht gegen die uneinigen
Liebhaber persönlicher Bequemlichkeit. Die slawische Vertrauensseligkeit begriff nicht
das
direkte vitale Interesse der Rasse, das ihr gebietet, sich nicht von der Linie ihrer
Existenzsicherheit, vom Gürtel Europas, abdrängen zu lassen. Das Lebensinteresse
gebot, sich die Häfen des freien Meeres, die Elbelinie und die direkte Verbindung von
dort
nach Süden über Böhmen nach Triest und von dort über die Adria
nach
Korinth und Smyrna zu erhalten. Hinter dieser Linie zurückgedrängt zu werden,
bedeutet Einkerkerung für die ganze osteuropäische Rasse; allmähliches
Dahinsiechen und den traurigen Untergang der Freiheit. Ohne freies Meer gibt es keine
Ernährungsmöglichkeit für eine Nation und auch keine Mittel für eine
Zukunft von Dauer.
Die Häfen Hamburg, Triest, Valona und ein sehr widerstandsfähiges
Böhmen
bilden die unerläßliche Stütze für die slawische Zukunft. Das
Slawentum und die ganze Interessenzone des östlichen Festlands müssen, wenn sie
sich erhalten wollen, über ihre eigenen Häfen im Süden und im Norden
verfügen und diese Häfen müssen schon zur Zeit des tiefsten Friedens
gestützt und gesichert sein.
Seite 13 des tschechischen Originals.
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Das Slawentum hat schon zu spüren bekommen, was für Folgen es hatte, daß
die Elbelinie und das Donautal ihm entrissen wurden und Prag, daß es der Fähigkeit
beraubt wurde, beide Ströme zu beherrschen.
Der Herr der Elbelinie ist auch der Herr der jütischen Kanäle und des ganzen
Baltikums. Und die Donau, in der Gewalt Deutschlands, halbiert, zersplittert und
überwältigt die einheitliche Kraft der Slawen. Der heutige Weltkrieg hat wie ein
Leuchtturm die Lage der Dinge beleuchtet. Von der Elbemündung drang der Einfluß
des Deutschtums wie eine Flut längs der Elbe und längs der beiden
Ostseeküsten gegen Osten vor. Dem deutschen Gedanken wurden nach der Elbe das
Baltikum und Preußen, nach dem Baltikum Rußland gewonnen und seine
Pläne griffen schon nach dem Ural und nach dem Gebiete jenseits des Urals, und gegen
Süden, längs der Donau nach dem Balkan, Bosporus, Anatolien und Bagdad!
Die Ziele des Deutschtums gingen weit über die Entwicklung der einstigen
römischen Weltherrschaft hinaus. Wie meisterhaft wurde da mit den
gegensätzlichen
Lösungen "Mit vereinten Kräften"
und "Teile - so wirst Du herrschen!" gearbeitet!
Die Bäume wachsen zum Glück nicht in den Himmel! Spät, aber doch kam
das Interesse zum Wort. Die deutsche Gefräßigkeit bedrohte die Welt. Die
Wechselseitigkeit unter den
Völkern - das wechselseitige Völkerinteresse meldete sich. Friede soll herrschen
unter den Völkern und der Schädling dauernd unschädlich gemacht werden.
Möge es mit den geeigneten Mitteln geschehen und nur keine halbe Arbeit! Man
muß
aber dieselbe Stufenleiter zurückgehen, auf der man gekommen ist. Die Reihenfolge der
Organisierung ist
vorgezeichnet: Völker - Rassenzonen - Weltganzes!
Das Interesse der Völker gebietet, Rassenverbände zu bilden und im Interesse der
Rassen einen Bund der ganzen Menschheit. Die Zersplitterung bedeutet Verwirrung, und
Verwirrung, was ist sie anders als beständiger Kampf! Dafür sorgen, daß die
Verwirrung anhält, liegt im Interesse der herrschsüchtigen, angriffslustigen Rasse.
Deutsch sind beide
Losungen: "Teile - so wirst du herrschen!" und die militärische: "Kämpfe auf der
inneren Linie!"
So hat Deutschland gesiegt, aber nur so lange, so lange sich ihm nicht
entgegenstellte die - geeinte Welt.
Für den Weltfrieden zuträglich sind nur die natürlichen drei
europäischen Interessenszonen: (Siehe Karte Nr. 2)
Die Festlandszone: Ostwärts von der Linie
Hamburg - Böhmen - Triest - Adria - Kreta.
Die mittelländische (romanische): Westwärts vom Rhein und der
Alpenwasserscheide zwischen den Zuflüssen der Donau und der Adria.
Seite 14 des tschechischen Originals.
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Die ozeanische Zone (der englischen Sprache): Das gesamte überseeische Gebiet
überhaupt, mit der Nordseeküste, dem Vaterlande der Friesen und dem Festlande
und mit den unerläßlichen Verbindungen mit Übersee.
Deutschland ist in den Rahmen einzuzwängen, aus dem es hervorgegangen ist: in den
Raum zwischen den Zonen, zwischen den Rhein und den Fuß des Böhmerwaldes.
Den Ursachen des Übels ist zu steuern, nicht zu spät erst sind die Folgen des
Übels zu befehden. Voraussetzung ist allerdings der feste Wille aller Mitglieder des
Verbandes und die Politik der "offenen Tür". Daran mag freilich glauben, wer will und
kann. Den Schwachen wird es niemand verargen, wenn sie in erster Linie materielle
Bürgschaften, d. h. Hilfsmittel fordern, damit sich ihre Nachkommen auch aus eigener
Kraft verteidigen können, wenn es die Umstände erheischen sollten.
Die Entente wird - hoffentlich - im eigenen Interesse gestatten, daß sich neben den
errichteten und fertigen westlichen Blöcken auch ein gleichwertiger östlicher
slawischer Block bilde und festige, gleichberechtigt bei den Beratungen und bei der
Fürsorge um das Heil der Welt.
Die Deutschen werden zahlenmäßig auch nach dem Kriege ein gefährlicher
Machtfaktor bleiben. Die Zeit heilt alle Wunden. Auch die Wunden der Deutschen werden
heilen.
Mit dem Wohlstand wird aber neben der Erinnerung auch die Sehnsucht zurückkehren
nach dem einstigen Ruhm und der Macht. Es wird sie auch die Natur dazu drängen, die
engen Grenzen des Vaterlandes werden dem sich mehrenden Geschlecht der Deutschen nicht
genügen. Sie werden bewirken, daß mit der Zeit auch wieder der deutsche
Ausdehnungsdrang auflebt.
Die Lage seiner Siedlungen erhöht seine Gefährlichkeit. Es sitzt an der
Reibungsfläche der Lebensinteressen aller drei großen europäischen
Rassengruppen. Am Gürtel Europas!
Fünfzehnhundert Jahre haben Europa und die ganze Welt darüber belehrt,
daß
das Deutschtum der unverbesserliche Störenfried ist, der rücksichtslose
Rechtsbrecher und Unruhestifter.
Daraus ergibt sich, daß das Deutschtum auch nach dem Kriege im Vordergrund der
Erwägungen und der Vorsorge des Weltbundes bleiben wird.
Die Frage des dauernden Friedens ist aber gerade die Frage, wie man sich gegen
den Rechts- und Friedensbrecher sichern soll; vor allem also auch die Frage, wie Mitteleuropa in
Hinkunft gestaltet werden soll.
Unser Volk steht schon seit uralten
Zeiten - bestimmt, seitdem die Weltgeschichte heraufzudämmern
beginnt - auf der Kriegswacht gegen die westlichen Welteroberer. Die feindliche Kraft hat es
auch
nicht überwältigt. Um die Selbständigkeit hat es die betrügerische
Tätigkeit der Könige aus dem deutschen Geschlecht der Habsburger gebracht.
Durch
tausendjährige Kämpfe haben wir gewiß Erfahrung und reifes Urteil
darüber gewonnen, wie Mitteleuropa gestaltet werden muß, damit hier wenigstens
relativ Ruhe und Frieden herrschen könne. Wir sind bis heute der Eckpfeiler des Ostens,
die
Vorhut der Festlandsgruppe.
Seite 15 des tschechischen Originals.
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Es ist klar, daß dem Störenfried sehr beträchtliche Einbußen an Gebiet
und Seelenzahl nicht erspart bleiben dürfen, daß es unerläßlich ist,
Preußen und das
ehemalige Österreich-Ungarn vollständig zu sprengen und an ihre Stelle einen
Kordon verhältnismäßig starker, widerstandsfähiger
"Rührmichnichtans" als Wachposten zu ziehen, ihre Grenzen
Tschechisches Original a.d.J. 1918
Karte 3
(beide Abbildungen sind vergrößerbar - anclicken!)
Aus Nachdruck der deutschen Übersetzung vom Jahre 1922
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aber unter dem Gesichtspunkte militärischer Zweckmäßigkeit zu
regeln - gegenüber den Deutschen und auch den Blöcken des
Verbandes - und dem restlichen Deutschland genau die Siedlungsgrenzen anzuweisen und
innerhalb derselben eine freie nationale Entwicklung.
Hier das Mitteleuropa, wie es das Interesse unseres Volkes, aber auch das Interesse des
Weltfriedens vom militärpolitischen Standpunkte erheischt (siehe Karte Nr. 3):
Deutschland, beraubt seiner Fähigkeit zu erobern, von allen Seiten umgeben von
Staatengebilden, deren Charakter und nationales Interesse eine neuerliche freiwillige
Verbindung
mit dem Deutschtum ausschließt. Deutschland, eingeschlossen von neutralen Kleinstaaten,
deren Typus als "zwischenstaatliche Rührmichnichtans" augenblicklich und automatisch
alle Weltverbände (oder doch wenigstens die Verbände von Europa) auf die Beine
bringen würde, wenn Deutschland sich doch einmal an den einen oder den anderen
heranwagen sollte.
Deutschland, der direkten Verbindung mit den Großmächten und mit dem Meere
beraubt. Auch die Wasserwege des Welthandels auf dem Rhein, der Weser, Elbe und Donau
dürfen nicht mehr eine Domäne der Deutschen sein. In die Gewalt der Deutschland
benachbarten Kleinstaaten gelangen (je nach der Länge der Grenzen) je ein oder mehrere
Übergänge über jeden dieser Flüsse, wo die Grenzen sind, auch mit
einem ausgedehnten Brückenkopf auf der deutschen Seite, aber auch die militärisch
wichtigen Grenzzonen mit
allen Zu- und Ausgängen auf Seite der deutschen Siedlungen.
Solche materielle Bürgschaften werden etwa neu auftauchende Herrschaftsträume
Deutschlands im Keime ersticken, ohne daß sie böses Blut machen, wenn sie in den
Händen friedliebender Völker sind. Es wird sich das insbesondere in
späteren
Zeiten zeigen, wenn sich etwa im Laufe der Zeit die Ansichten der Nachkommen über den
"Weltfrieden" ändern sollten.
Der Welthandel Deutschlands muß von den freundlichen Beziehungen zur Nachbarschaft
abhängig gemacht werden. Unter den Nachbarn Deutschlands muß die solidarische
Verpflichtung bestehen, die Geschäftsbeziehungen mit Deutschland gleichzeitig
abzubrechen, wenn das ganze Deutschland oder eines seiner Glieder feindselige Pläne
schmieden sollte. Deutschland ist auch zu verpflichten, während des Friedens keine
stehenden Heere zu halten, die das unerläßliche Ausmaß des Bedarfes und zur
Aufrecherhaltung der inneren Ordnung übersteigen. Dieses Ausmaß
ist - wie überhaupt bei den übrigen Staaten der
Welt - in Prozenten auszudrücken.
Seite 16 des tschechischen Originals.
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Eine weitere Bedingung: Deutschland ist alle überflüssige Kriegsausrüstung
und Bewaffnung überhaupt abzunehmen, und es ist zu verhindern, daß das
künftige
Deutschland Heeres-Industrie-Betriebe errichte oder überhaupt erhalte. Es ist
wünschenswert, daß die Karte in Hinkunft nur das Gebiet der folgenden
Gliedstaaten
des ehemaligen Deutschland ausweise: Westfalen, Sachsen, Bayern, Hessen, Württemberg
und Baden, in jenen Grenzen, die in der beigeschlossenen Karte (Nr. 3) ersichtlich gemacht sind.
Im übrigen
wird - nach der Meinung von uns Tschechen - weder Europa noch die Welt etwas dagegen haben
können, wenn sich dieser Rest von "Deutschland" nach Art der übrigen
großen
Rassen in einen einheitlichen Verband deutscher Staaten zusammenschließt.
Die Nachbarschaften Deutschlands sind uns (und den Slawen überhaupt) keineswegs
gleichgültig. Ebensowenig die Frage, welche Sprache bei ihnen vorherrscht.
Heute ist die Gelegenheit da, die Gewalttaten und Verbrechen, die Deutschland bis heute an uns
verübt hat, wieder gut zu machen. Auch unser eigenes, tschechisches Interesse gebietet,
daß man sich auf den Friedenskonferenzen für direkte und freie Handelswege zum
Meere einsetzt. Diese Frage ist zugleich der Schlüssel zur Lösung der Frage von der
Gleichberechtigung der Weltrassen.
Von den Neugebilden an der Elbelinie und von der Unerläßlichkeit, zu
entdeutschen,
was einst politisch eingedeutscht wurde, war bereits die Rede. Im übrigen Teile des
einstigen Norddeutschland verhalten sich die Dinge anders. Diese Gegenden fallen in den
Bereich des meerbeherrschenden Interessenverbandes, ihres natürlichen Protektors. Das
Interesse gebietet, auch hier sich vor
der Wiedergeburt-Tendenz Deutschlands zu sichern. Der selbständige Kleinstaat
Weserland, errichtet aus Hannover, Braunschweig, Oldenburg und aus einem Teile des
nördlichen Westfalens, wird in keiner Weise die Interessen der Festlandszone behindern.
Die Nordseeküste, in den Händen und in der Bewachung eines solchen Nachbarn,
wird - im Gegenteil - für den Festlandsverband eine Bürgschaft des Friedens sein.
Ebenso die Niederlande, erweitert um den in den Karten 2 und 3 ausgegebenen
Gebietsstreifen.
In die bereits romanische Interessenszone gehören entschieden alle übrigen,
westlichen und südlichen Randgebiete der deutschen Reservation: Belgien bis zum Rhein
vergrößert (stellenweise auch über diesen Strom), Luxemburg eventuell
Belgien einverleibt, das
französische Mittel-Rheinland (oder das französische Rheinland,
vergrößert um die Niederpfalz) das ist der im Jahre 1871 von Frankreich
weggerissene Teil von Elsaß und Lothringen mit allem linksrheinischen Boden im Norden
bis zur Mosel) mit ausgedehnten Brückenköpfen in Koblenz, Mainz und
Straßburg.
Seite 17 des tschechischen Originals.
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Im Süden als "Pufferstaat" der Schweizer Bundesstaat! Ihm empfiehlt sich anzugliedern,
was von Tirol und Vorarlberg nach der Vereinigung Südtirols mit Italien noch
übrigbleibt. Auf diese Weise würde die Alpenscheidewand auch eine politische
Grenze sein zwischen Deutschland und Italien. Die Reibungsfläche zwischen den beiden
würde verschwinden. Durch Einbeziehung auch dieses Pufferstaates in das Gebiet
romanischer Interessen würden die Befürchtungen wegen Stärkung des
deutschen Elementes in der Schweiz aufhören.
Der ganze Südosten Europas, östlich vom Inn, von der Westgrenze Salzburgs (den
Königsee eingeschlossen) bis zur Westgrenze Kärntens, des Küstenlandes
und
zur Mittellinie der Adria gehört entschieden in die Zone der Lebensinteressen der
Festlandsrasse, der östlichen.
Unserem tschechischen Stamme, aber auch der ganzen slawischen Rasse muß ungeheuer
viel an der völligen Wiedergeburt eines freien Slawentums liegen, das sich von unseren
Grenzen, das ist von der Donau bis zum Süden des Balkans, zu erstrecken hätte.
Die
Stärke und zweckmäßige Organisation unserer Brüder in den Alpen
mit
der festen Stütze in uns und in den übrigen Slawen wird verhindern, daß sich
das verhängnisvolle Eindringen des deutschen Keiles in das Donautor wiederhole. Auch
die
Serben Panoniens fochten mit ihren Regimenten nicht einmal in enger Kampfgenossenschaft an
unserer Seite. Man braucht sich um die tendenziös deutsch gefärbten Darstellungen
der früheren Geschichte nicht zu kümmern. Man muß sich nur vor den alten
slawischen Fehlern hüten.
Immer wieder gelang es den Deutschen, durch Intrigen und durch Gewalt unsere
Verbände zu lockern und schließlich in eine Menge uneiniger Teile zu
zerreißen. Der Weltkrieg und die Friedenskonferenz
werden - hoffentlich - die dauernde Wirkung haben, daß der Balkan aufhört, die
künstliche Lunte in den Händen von Fremdlingen zu sein.
Mit der gänzlichen Ausschaltung der Türken und des deutschen Einflusses wird es
gelingen, auch die in Zwist geratenen Brüder, Serben und Bulgaren, zu beruhigen und
miteinander zu versöhnen. Durch die Vereinigung der Bulgaren mit den Serben und
Slowenen, aber auch Albaniens und schließlich auch der ganzen Steiermark,
Kärntens und Krains wird der Boden und Raum gegeben sein, auf dem sich die
Brüder auch bezüglich ihres Besitzes werden einigen können.
Die Mittelmark (Středomezí), auf der Karte veranschaulicht, ist
ein eventuelles Neugebilde, nämlich die neutrale Zone der wirtschaftlichen Beziehungen
zwischen Tschechen und Südslawen. Ein Gebiet, das vollständig entdeutscht
werden
muß. Ein rein wirtschaftliches Bindeglied, das Tschechien namentlich auch das Salz
sichern
soll, das im tschechischen Vaterland nirgends vorkommt. Die Mittelmark soll umfassen:
Salzburg
mit Reichenhall, die Reste der beiden Österreich, soweit sie nicht tschechisch oder
serbisch
werden, und die westliche Zone Ungarns, südlich von Wieselburg und westlich von der
Linie Raab - Stuhlweißenburg - Südufer des Plattensees und das ganze Komitat
Somogy.
Seite 18 des tschechischen Originals.
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Ein um Siebenbürgen und die rumänischen Teile Ungarns, der Bukowina und
Beßarabiens vergrößertes Rumänien wird sich hoffentlich nicht mehr
weigern, auf die Dobrudscha zu verzichten. Dann würde nurmehr ein einziger Stachel den
Frieden im Süden Europas bedrohen: die Frage bezüglich Triest und Fiume, wegen
der es jetzt so viel Lärm gibt.
Diese heikle Frage läßt sich nach unserer Ansicht gleichfalls lösen, und zwar
in Gestalt eines neutralen Pufferstaates, der aus dem ganzen Küstenlande und aus Istrien
gebildet wird. Ein aller außenpolitischen Tendenzen entkleideter, streng neutraler
Handelsstaat wird bestimmt Italien und Südslawien beruhigen, besonders, wenn er auf den
Konferenzen als ein "Rührmichnichtan" erklärt und als slawischer
Haupthandelsplatz
an der Adria anerkannt wird.
Es bleibt das Gebiet für das Magyarentum übrig. Ein Natiönchen, das vom
Anfang seiner Geschichte bis zum Schlusse konsequent geblieben ist; es hat gelebt und stets nur
grausam geherrscht auf fremde Kosten. Sein Schreckensregiment hat in der letzten Zeit unter
unseren Slowaken schreckliche Verheerungen angerichtet, aber auch unter den Serben und
Rumänen. Man kann nicht dulden, daß eine Rasse, die der ganzen friedliebenden
Menschheit feindlich gesinnt ist, die Beute an sprachlichem und materiellem Gut, die erworben
wurde, erhalten bleibe.
Tschechisches Original a.d.J. 1918
Karte 4
(beide Abbildungen sind vergrößerbar - anclicken!)
Aus Nachdruck der deutschen Übersetzung vom Jahre 1922
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Alle Beweise und Hebel werden auf den Konferenzen angesetzt werden
müssen, um Magyarien in Grenzen zurückzudrängen, die ihm auch so kaum
noch zukommen, nämlich in das Gebiet der Kumanier und Jazygen zwischen Theiß
und Donau und in den Raum zwischen Donau, Drau und Plattensee auf dem anderen Donauufer.
Alles, was südlich von dem für die tschechische Volksgemeinde festgesetzten
Gebiet, nördlich von Serbien und westlich von Rumänien liegt.
So beschaffen ist also die Karte des zukünftigen Mitteleuropa unter dem
Gesichtspunkte
des Bedarfes und der Interessen unserer Nation, aber auch ganz Europas und des Weltfriedens.
Die beigeschlossene schematische Skizze Nr. 4 gibt ein Bild der neuen Gruppierungen. Durch
ein
System politischer Pufferstaaten, die unter der solidarischen Schutzgarantie der Entente rings um
das Deutschtum gelagert werden, wird der
Krieg - wenigstens für absehbare Zeit - überhaupt verhindert werden können.
Nichtsdestoweniger aber auch das von dem militäristischen Deutschland geweckte und
genährte Fieber unter den Völkern. Es ist die Pflicht unserer Vertreter,
ausdrücklich von der Entente zu verlangen, daß sie solches zuwegebringe; daß
sie gewähre, was für unsere Zukunft und ihre Sicherheit unerläßlich
ist.
An der Geneigtheit der Entente werden wir untrüglich erkennen, wieviel Wahrheit und
Aufrichtigkeit in dem Liedlein von der versprochenen "dauernden Freiheit und dem ewigen
Frieden" steckt.
Unser Staat und der Weltfrieden
Nás stát a svetový mír
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