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In der Befreiungshalle bei
Kelheim
Am 22. Oktober [1933] fand
an der Befreiungshalle bei Kelheim eine
große S. A.-Treuekundgebung der bayerischen Ostmark statt, bei der
der Führer folgende Ansprachen an die S. A.
hielt:
"Mein Stabschef! Meine S. A.-Männer! Deutsche Volksgenossen!
Es gibt in Deutschland wohl kaum ein Bauwerk, das mit mehr Recht das Zeichen
der deutschen Erhebung trägt als das Denkmal der Freiheitskämpfer.
Dieses Denkmal ist für uns ein Symbol dessen, was wir für unseren
Kampf anstreben: Ein Volk, ein Reich, einen Willen. Was vor vielen
Jahrhunderten das Ziel des Strebens deutscher Männer und Frauen gewesen
ist, scheint seiner endlichen Verwirklichung entgegenzugehen dank dem Kampf,
den Opfern und der Arbeit unzähliger Deutscher aus allen
Lebensständen und Lebensschichten. Das neue Reich ist geboren worden
aus dem Volk selbst heraus. Und so soll in der Zukunft dieser Tempel ein
Heiligtum des deutschen Volkes sein. Das Hoheitszeichen des neuen
Reiches soll sinnbildlich zum Ausdruck bringen, daß er nicht nur der
Vergangenheit, sondern auch der Gegenwart und der deutschen Zukunft geweiht
ist.
In diesem Sinne wollen wir an dieser Stätte gemeinsam das Heil ausbringen
auf das, was war, auf das, was ist und auf das, was sein wird, weil es sein
muß: auf unser deutsches Volk, unser Deutsches Reich!
Sieg-Heil!"
Nach dem Deutschland-Lied begab sich der Führer in Begleitung des
Reichsstatthalters General Ritter von Epp und des Stabschefs Röhm allein
in das Innere der Befreiungshalle, wo er einen riesigen Lorbeerkranz für die
Gefallenen niederlegte, während die Musik das Lied vom "Guten
Kameraden" intonierte.
Nunmehr betrat der Führer die oberste Plattform der Befreiungshalle und
hielt folgende Rede:
Meine S. A., deutsche Volksgenossen!
Wenn wir dieses Fest der Erinnerung feiern, dann sind wir uns dessen
bewußt, wieviel Blut einst fließen mußte, wieviel Leid ertragen
wurde, um damals die Voraussetzungen zu schaffen für die später
vollzogene Einigung der deutschen Stämme und Staaten. Es ist die
Erinnerung an sehr große Opfer, die uns an einem solchen Tage einer
ernsten, würdigen Feier bewußt werden läßt und uns
fernhalten muß von einem oberflächlichen
Hurra-Patriotismus. Gerade wir, die wir selbst viereinhalb Jahre lang den Krieg
miterlebt, die wir selbst wissen, wie entsetzlich und [26] schwer die Anforderungen sind, die er an ein
Volk stellt, wir sind vielleicht am meisten berufen, in der deutschen Geschichte
oberflächlichen Hurra-Patriotismus und wirkliche tiefinnere
Verbundenheit mit dem eigenen Volk auseinander zu halten, tiefinnere
Verbundenheit mit seiner Geschichte, mit seinem Leben, mit seinem Recht zu
leben.
Indem wir uns fernhalten von diesem oberflächlichen Patriotismus
können wir auf der anderen Seite um so mehr für uns in Anspruch
nehmen, für das Lebensrecht unseres Volkes einzutreten. Die
Welt hat sich infolge 15jähriger trauriger Vertretung der deutschen
Lebensinteressen angewöhnt, das deutsche Volk nicht richtig zu sehen.
Schwache Regierungen verwechselte man mit dem deutschen Volk. Unsicherheit,
Halbheit und Unentschlossenheit schienen die Merkmale unseres Volkes zu sein.
Wir sind uns dessen bewußt, daß es nicht leicht ist, dieses falsche
Bild wegzunehmen und der Welt klarzumachen, daß das deutsche Volk
selbst nichts gemein hatte mit jenen, die kein Gefühl für Ehre
besaßen, daß das deutsche Volk dieses Gefühl besitzt und
daß es sich mit denen verbunden fühlt, die in der Vergangenheit
für die Ehre der Nation eingetreten sind.
Das deutsche Volk ist nicht kriegslüstern, im Gegenteil, weil es den
Frieden liebt, kämpft es für sein Lebensrecht und tritt für
die Voraussetzungen der Existenz unseres
65-Millionen-Volkes ein. Deutschland und das deutsche Volk haben keinen Grund,
einen Krieg zu wünschen, um die Ehre der Nation, die Ehre seiner
Männer und seiner Soldaten wieder herzustellen. Unser Ziel ist, unser
Volk wieder glücklich zu machen, indem wir ihm das tägliche Brot
sichern. Eine ungeheure Arbeit und die Welt soll uns dabei in Ruhe
lassen!
Wir wollen nichts, als unsere Ruhe und unseren Frieden, um arbeiten zu
können. Und die Welt soll wissen, daß für diese Arbeit die
ganze Nation zusammenhält, Mann für Mann und Weib für
Weib bis hinunter zur Jugend.
Meine S. A.-Kameraden! Sie sind besonders lebendige Zeugen für diesen
Willen, denn Ihr freier Wille schließt Sie zu dieser Gemeinschaft
zusammen, in der nicht theoretisch, sondern praktisch die Volksgemeinschaft
ihren Ausdruck findet, eine große Gemeinschaft gegenseitiger Hilfe,
gegenseitiger Unterstützung. Sie sind die Garanten nicht nur für die
Gegenwart, sondern auch für die deutsche Zukunft, und
niemand hat daher auch mehr Recht, vor diesem Tempel aufzutreten, als Sie.
Wenn die Geister der Erschlagenen aus den deutschen Freiheitskämpfen
wieder lebendig würden, dann würden sie keine Sekunde schwanken,
sondern heute sofort ihren Platz zwischen uns nehmen. Was ihnen vorschwebte,
schwebt auch uns vor. Wir wollen verwirklichen, was auch sie wollten: Ein
Volk und ein Deutsches Reich.
Wir gehen einer schweren Zeit entgegen und es ist notwendig, daß sich
jeder Deutsche dessen bewußt ist. Wenn wir unser Volk ernähren
wollen, bleibt uns kein anderer Weg als der, den wir eingeschlagen haben. Jemand
mußte in Deutschland kommen, der sagt: den Frieden wollen wir, aber
Entehrung lehnen wir ab.
[27] Wir erklären der Welt eindeutig: Wenn ihr
uns in euren internationalen Konferenzen sehen wollt, wenn ihr uns in eurem
Völkerbund haben wollt, dann nur, wenn ihr uns als Volk
anerkennt. Wir sind jederzeit bereit, Verträge zu unterzeichnen, dann,
wenn sie für uns erfüllbar sind und wenn sie für unser
Rechtsgefühl erträglich sind. Verträge, die weder
erfüllbar noch ehrenhaft sind, unterschreiben wir nicht. Bei Diktaten wirken
wir nicht mit. Dafür, daß wir uns unserer Geschichte nicht zu
schämen brauchen, ist auch dieser Platz hier ein lebendiges Zeugnis. Wir
wollen den Frieden, aber die Welt muß auch wissen, daß auf die
Dauer diese ewige Diskriminierung und Entehrung unseres Volkes von uns nicht
ertragen wird.
Denn ebenso wie in dem Willen zum Frieden steht in der Entschlossenheit zur
Vertretung der nationalen Ehre das ganze deutsche Volk hinter seiner Regierung.
Die Welt soll nicht glauben, daß in Deutschland heute noch irgendeine
Organisation, irgendeine Partei Verbündete derer sind, die glauben,
über die deutschen Lebensrechte und über die deutsche Ehre einfach
hinweggehen zu können. Sie wird sehen, daß die Zeit, da das
Ausland noch damit rechnete, Deutsche mit Deutschen schlagen zu können,
vorbei ist und daß sie niemals wiederkehrt. Dafür soll diese
Bewegung ein ewiger uns Jahrhunderte dauernder Garant sein. Diese Bewegung
wird für alle Zeiten Träger der
Geistes- und Willenseinheit der deutschen Nation sein, und niemals mehr
wird sich in der deutschen Geschichte wiederholen, was in der Vergangenheit uns
so tiefes Leid gebracht hat, daß unselige Verblendete in der Stunde der
größten Not dem Gegner mehr glaubten als dem eigenen Volk.
Daß wir uns hier zum erstenmal treffen vor diesem Tempel der deutschen
Einigkeit, ist auch dafür symbolisch. Ahnend für die Zukunft wurde
er errichtet, und was seiner Zeit vielen Jahrzehnten voraneilte, ist heute
Wirklichkeit geworden. Das deutsche Volk schließt sich heute zu einer
Einheit zusammen. Es ist unsere Lebensaufgabe, eine Organisation zu schaffen,
die der Garant dafür ist, daß diese Einheit niemals mehr
verloren geht. Indem wir uns dafür mit aller Leidenschaft einsetzen,
treten wir am besten ein für den Frieden der Welt.
Es gibt keinen besseren Garanten für den Frieden als die fanatische Einheit
der deutschen Nation. Was kann ein Millionenvolk, zusammengepreßt auf
einer engen Grundfläche, mit einer zerstörten Wirtschaft, mit
Millionen vernichteter Existenzen und Millionen von Arbeitslosen, was kann ein
solches Volk anderes wollen als arbeiten, um wieder emporzukommen?
Seien Sie in den kommenden Monaten und Jahren hart und entschlossen, treu
und zugleich diszipliniert, kennen Sie kein anderes Ziel, als Deutschland
wieder glücklich und damit wieder frei zu machen, kein anderes Ziel, als den
Millionen unserer Volksgenossen wieder ihre Ehre zurückzugeben!
Wenn Sie, die Millionen, die zu uns stehen, diese Gedanken als heilige
Verpflichtung auf sich nehmen, wird aus diesem Volk eine Nation. Und unsere
Hoffnung wird erfüllt werden. Das aber ist uns allen klar: ein [28] Leben, so wie in den letzten 15 Jahren, ist auf
die Dauer für unser Volk genau so wenig erträglich als es für
ein anderes Volk erträglich wäre. Sie haben viele, viele Jahre im
Innern einen sehr harten Entschluß durchhalten müssen. Trotz
Verfolgungen und Unterdrückungen haben Sie durchgehalten. Folgen Sie
mir in den kommenden Jahren genau so treu und genau so diszipliniert wie in den
früheren Jahren, dann wird das Ringen um unser Lebensrecht in der Welt
erfolgreich sein. Es wird dann in der Welt sich immer mehr die
Überzeugung durchsetzen, daß hier ein Volk lebt, das nichts anderes
will als Frieden und Gerechtigkeit.
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