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Einleitung
Der Kampf um die Hauptstadt bildet immer ein besonderes Kapitel in der Geschichte
revolutionärer Bewegungen. Die Hauptstadt ist ein Begriff an sich. Sie stellt das Zentrum
aller politischen, geistigen, wirtschaftlichen und kulturellen Kräfte des Landes dar. Von
ihm aus gehen ihr Ausstrahlungen in die Provinz, und keine Stadt, kein Dorf bleibt davon
unberührt.
Berlin ist in Deutschland etwas Einmaliges. Die Bevölkerung dieser Stadt setzt sich nicht,
wie die irgendeiner anderen, aus einer einheitlichen, in sich geschlossenen, homogenen Masse
zusammen. Der Berliner: dieser Typ resultiert aus einem Niederschlag von altem Berlinertum,
ergänzt durch Zugänge aus allen Provinzen, allen Landschaften, Ständen,
Berufen und Konfessionen.
Zwar ist Berlin nicht etwa, wie Paris für Frankreich, für ganz Deutschland in allem
ausschlaggebend und wegeweisend. Aber trotzdem läßt sich das Land ohne Berlin
nicht denken.
Die nationalsozialistische Bewegung ist nicht von Berlin ausgegangen. Sie hat ihren Ursprung in
München. Sie griff von da aus zuerst nach Bayern, Süddeutschland weiter, und
später erst, nachdem sie die Anfänge ihrer Entwicklung hinter sich hatte, schlug sie
auch nach Norddeutschland und damit nach Berlin die Brücke.
Erst nach ihrem Zusammenbruch im Jahre 1923 beginnt die Geschichte der Partei
nördlich
des Mains. Von da aber wird der Nationalsozialismus auch in Norddeutschland mit der ganzen
Vehemenz preußischer Zähigkeit und Disziplin aufgegriffen.
Dieses Buch hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte der Bewegung in der Reichshauptstadt
darzustellen. Es verfolgt dabei allerdings keinerlei historische Zwecke. Die objektive
Chronologie
des Ablaufs ihrer Berliner Entwicklung aufzuzeichnen, wird späteren
Geschichtsschreibern
überlassen bleiben. Uns fehlt es an der nötigen nüchternen
Leidenschaftslosigkeit, um dabei Licht und Schatten gerecht zu verteilen.
Der diese Blätter schrieb, ist selbst an dem Ablauf der Dinge maßgeblich und
hauptverantwortlich mitbeteiligt gewesen. Er ist deshalb Partei in jedem Sinne des Wortes. Er
hegt nur die Hoffnung, sich mit dieser Darstellung das von der Seele herunterzuschreiben, was in
fünfjährigem Kampf als lastende Verantwortung darauf gelegt wurde. Es soll
für die, die den glanzvollen Aufstieg der Berliner Bewegung mitgemacht und
erkämpft haben, Trost und Ansporn sein, für die, die zweifelnd und abweisend
beiseite standen, Mahnung und Gewissenszwang, und für die, die sich unserem
Siegesmarsch entgegen stellten, Drohung und Kampfansage.
Es ist uns heute noch nicht vergönnt, den Abschluß dieses gigantischen Ringens in
einem Sieg auf der ganzen Linie ausklingen zu lassen. Möge dieses Buch mit dazu
beitragen, den marschierenden Bataillonen des nationalsozialistischen Aufbruchs Hoffnung und
Glauben zu erhalten, damit das Ziel, heute schon in aller Schärfe und Folgerichtigkeit
erkannt, nie aus dem Augen verloren und am Ende trotz allem doch erreicht wird!
Kampf um Berlin: der Anfang
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