Zensur - nicht durch uns!

Unser Ziel beim Zusammenstellen dieser WebSite und insbesondere dieses Archivs ist es, auch einmal ''die andere Seite'' zu Wort kommen zu lassen. Damit soll nicht gesagt sein, daß wir mit allem, was in diesen Schriften steht, unbedingt voll und ganz übereinstimmen; manches ist auch für unseren Geschmack etwas radikal. Dissidenten und Freidenker haben jedoch schon immer und überall unter Zensur zu leiden gehabt, und so sehen wir bewußt davon ab, diese schändliche Maßnahme auch noch selbst zu ergreifen.

Wir sind der Meinung, daß man nur dann wirklich über jemanden urteilen kann, wenn man auch wirklich weiß, was diese Person gesagt und getan hat; die Texte, die Sie bei uns finden, sind meist unbekannt, ihre Verfasser bzw. die Zeit, deren Anwälte sie sind, jedoch sehr oft von der heutigen Allgemeinheit vorverurteilt, sozusagen ''unbekannterweise''. Wir halten dies für einen Mißstand, dem wir abhelfen möchten. Somit finden Sie auf diesen Seiten die unzensierten Schriften auch kontroverser Persönlichkeiten.

Im April 2005 entschied eines der bundesdeutschen Organe der modernen Inquisition, daß diese Schriften zumindest zum Teil "jugendgefährdend" seien und nicht mehr wie bisher frei und kostenlos der deutschen Jugend zugänglich sein dürfen. (Es scheint, man befürchtet, daß der hier gebotene Einblick in die Kehrseite der Medaille der Geschichte diese Jugendlichen daran hindern könnte, sich frei und unbeeinflußt zu selbständig denkenden, verantwortlichen Mitgliedern der Schafherde - pardon, der Gesellschaft - zu entwickeln.) Es ist einem Betreiber einer Internetseite jedoch unmöglich, selektiv die Zugriffe nur jugendlicher deutscher Leser auf seine Seiten zu verhindern. Die Zensur müßte sich auf alle Leser, überall in der Welt, erstrecken. Dies werden wir nicht tun.

Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte lautet: "Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten." Auch die Bundesrepublik Deutschland hat dieser Erklärung der Menschenrechte zugestimmt und das deutsche Grundgesetz gibt vor, alle die entsprechenden Rechte [bis auf eins] zu garantieren; und so berufen wir uns auf Artikel 19 als international gültigen Schutz gegen die Zensurbestrebungen, die neulich von der BRD, insbesondere von der "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien", gegen unsere Webseite ausgehen.

Es ist nicht - und war noch niemals - unser Wunsch, irgendwen zu beleidigen oder irgendetwas zu ''verherrlichen''. Was Sie auf diesen unseren Netzseiten finden, ist ein Archiv für Zeitgeschichte, keine Gegenwartspropaganda, und ist als solches zu betrachten; falls etwas auf diesen Seiten dennoch die Gefühle einiger Besucher oder Besuchergruppen verletzen sollte, so tut uns das leid, aber im Falle verletzter Sensibilitäten steht es Ihnen jederzeit frei, genau dasselbe zu tun was auch wir tun müssen, wenn wir auf Netzseiten stoßen deren Inhalt uns nicht gefällt: die Maus zu bemühen und anderswohin zu clicken.

Scriptorium
im Juli 2001 / revidiert Oktober 2018.