[39] München 14. März 1936 In seiner Rede wies der Führer einleitend darauf hin, daß er nunmehr zum dritten Male seit der Machtübernahme das deutsche Volk zu einem Bekenntnis aufrufe. Ein unerhörter Beifallssturm der Hunderttausende schlug ihm entgegen bei den Worten: "Das deutsche Volk selbst muß mir sein Vertrauen aussprechen, und ich werde dann sein mutiger und treuer Kämpfer sein." Als der Führer die schlimme Erbschaft schilderte, die der Nationalsozialismus bei der Machtübernahme antreten mußte, begleiteten die Massen seine Feststellungen mit nicht enden wollenden Zustimmungskundgebungen. In jener Zeit des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verfalls habe niemand den Mut aufgebracht, neue Wege zu gehen. "Ich habe dem Mut gehabt", so rief der Führer unter tosendem Beifall aus, "außerordentliche Maßregeln zu ergreifen, um der außerordentlichen Not zu begegnen." Mit beißendem Sarkasmus rechnete der Führer dann mit der Parteienwirtschaft des früheren Systems ab. "Ich bin nicht in die Geschichte eingetreten, um 47 Parteien verantwortlich zu sein, sondern ich will nur verantwortlich sein dem deutschen Volk!" Und so wie der Führer gezwungen war, diese innere Reinigung vorzunehmen, so war er auch gezwungen, Deutschland der Welt gegenüber anders zu vertreten, als es unter der Parteienherrschaft geschehen war. Wenn man uns vorhält, früher Sympathien gehabt zu haben, die wir jetzt verloren hätten, dann erwidere er: "Wer sagt Ihnen denn, daß das Sympathien waren? Wenn ich mich auch leicht fremden Wünschen unterwerfen würde, könnte ich es leichter haben, ich lege aber mehr Wert auf Achtung!" Das deutsche Volk hat nichts gemeinsam mit dem Novemberdeutschland, das deutsche Volk von heute ist ein anderes als das von gestern. "Seit drei Jahren hat das deutsche Volk eine Geschichte seines Lebens erlebt, deren es sich nicht zu schämen braucht!" rief der Führer unter tosendem Beifall aus. Man hatte sich aber schon so sehr an den Zustand der deutschen Unfreiheit gewöhnt, daß man ihre Beseitigung allein als ein Unrecht bezeichnen würde. [40] In überzeugender Weise entwickelte dann der Führer die Grundsätze der Ehre, der Freiheit und der Kraft, die bisher der Leitstern auf dem Wege zur Wiedergewinnung der deutschen Nation gewesen sind. Das seien auch für die Zukunft die Richtlinien, in denen er das deutsche Volk zur Freiheitsliebe erziehen wolle. "Weder Drohungen noch Warnungen werden mich von meinem Wege abbringen", erklärte der Führer unter unbeschreiblichen Heilrufen der Massen, und neue Beifallsstürme durchbrausten die Halle bei den Worten: "Ich gehe mit traumwandlerischer Sicherheit den Weg, den mich die Vorsehung gehen heißt. Mein Ziel ist der Friede, der auf der Gleichberechtigung der Völker begründet ist. Wir sind eine Großmacht Europas und wollen als Großmacht gewürdigt werden." Der Führer legte in klarer und eindringlicher Weise den deutschen Standpunkt zur außenpolitischen Lage dar und umriß meisterhaft die zwingenden Notwendigkeiten des deutschen Schrittes am Rhein. In diesem Zusammenhang ging er auch ein auf das Verlangen der anderen nach einer "Geste Deutschlands". Die Massen stimmten ihm begeistert zu, als er erklärte, er habe mit seinen Vorschlägen die größte Geste gemacht, die je ein europäischer Staatsmann machte und machen konnte. Denn diese Vorschläge würden der Welt für 25 Jahre den Frieden sichern. Deutschland sei zu allem bereit, nur zu einem nicht: auf seine Ehre Verzicht zu leisten. Und zu dieser Ehre gehöre auch das Recht eines Volkes, über seinen Lebensraum selbst zu bestimmen und entscheiden zu können. Zum Schluß seiner mitreißenden Rede erklärte der Führer: "Das deutsche Volk soll nun urteilen. Ich bin vor drei Jahren gerufen worden, getragen von dem Vertrauen des deutschen Volkes und berufen von dem alten Generalfeldmarschall. Nun habe ich drei Jahre gearbeitet mit meinen Männern, meinen Gefährten und Kampfgenossen. Und nun soll das deutsche Volk urteilen, ob ich in diesen drei Jahren fleißig gewesen bin, ob ich in diesen drei Jahren gearbeitet habe oder ob ich nicht gearbeitet habe. Es soll urteilen, ob in diesen drei Jahren Deutschland schwächer geworden ist oder stärker, es soll urteilen, ob Deutschland ärmer geworden ist oder reicher, es soll urteilen, ob in diesen drei Jahren die deutsche Nation gesunken ist oder ob sie auferstanden ist - darüber soll jetzt das deutsche Volk urteilen! Es soll weiter urteilen, ob ich seine Interessen der Welt gegenüber [41] vertreten habe, ob ich sie mutig und tapfer vertreten habe oder ob ich sie preisgegeben habe. Es soll endlich urteilen, ob es dieselbe Ehrauffassung besitzt von seinem Leben und von seiner Existenz, wie ich sie habe. Dieses Urteil erwarte ich. Und ich weiß, es wird meine größte geschichtliche Legitimation werden. Und ich werde dann vor die Welt hintreten und sagen können: 'Nicht ich spreche, sondern das deutsche Volk hat gesprochen!'"
Des Führers Kampf um den
Weltfrieden
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