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Guderian - Revolutionär der Strategie.

Ein letztes Wort

Geben wir zuletzt Guderian selbst das Wort. Zum Schluß seiner Erinnerungen eines Soldaten schreibt er:

"In schwerer Zeit sandte mir ein Prinz meines Königshauses ein Bildchen Friedrichs des Großen, auf welches er die Worte geschrieben hatte, die der große König einst in der Gefahr des eigenen Untergangs an seinen Freund, den Marquis D'Argens gerichtet hatte: 'Nichts wird das Innere meiner Seele ändern, und ich werde meinen geraden Weg gehen und tun, was ich für nützlich und ehrenvoll halte.' Das kleine Bild ging verloren, aber die königlichen Worte blieben mir im Gedächtnis haften und bildeten die Richtschnur meines Handelns. Wenn ich trotzdem den Untergang meines Vaterlandes nicht verhindern konnte, so möge man an meinem guten Willen hierzu nicht zweifeln.

Das Buch soll mein Dank an unsere teuren Toten und an meine alten Soldaten sein und ihren Ruhm der Vergessenheit entreißen."

Und er richtet anschließend ein letztes, mahnendes Wort an seine früheren Waffenkameraden, das mit der Forderung schließt:

"Drum auf ans Werk
für Einigkeit und Recht und Freiheit
für unser Deutschland!"




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Schrifttum

Adolph-Auffenberg-Komarow, Helwig, Die besten Soldaten der Welt; FZ-Verlag 1994.

Carell, Paul, Unternehmen Barbarossa; Ullstein 1963.

Goebbels, Josef, The Goebbels Diaries; L. P. Lochner, Doubleday 1994.

Guderian, Heinz, Erinnerungen eines Soldaten; Motorbuchverlag 1994.

Guderian, Heinz, Panzer Leader (amerikanische Taschenbuchausgabe mit einem Vorwort von Liddell Hart); Da Capo Press 1996.

Liddell Hart, Basil, History of the Second World War; Putnam 1970.

Liddell Hart, Basil, The German Generals Talk; Berkley 1948.

Liddell Hart, Basil, Strategy; Praeger 1967.

Macksey, Kenneth, Guderian, der Panzergeneral; Econ 1976.

Plettenberg, Malte, Guderian - Hintergründe des deutschen Schicksals 1918-1945; abz-Verlag Düsseldorf 1950.

Venner, Dominik, Ein deutscher Heldenkampf; Arndt 1989.




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Anhang

Mit nachfolgenden Zitaten wichtiger Persönlichkeiten früherer Feindländer soll hier gezeigt werden, daß das von den Weltkriegs-Siegermächten als gültig und verbindlich hingestellte Geschichtsbild der Ergänzung bzw. Berichtigung bedarf.

In seinem Artikel "A biological view of our foreign policy" (Saturday Review vom 1. Feb. 1896) schreibt Prof. P. Chalmers Mitchell:
"...wäre morgen jeder Deutsche beseitigt, es gäbe kein englisches Geschäft noch irgendein englisches Unternehmen, das nicht wüchse... macht Euch fertig zum Kampf mit Deutschland, denn Germania esse delendam."

Dieselbe Zeitschrift vom 11. Sept. 1897: "...und wir könnten da zu Frankreich und Rußland sagen: Sucht Euch die Entschädigung selbst, nehmt in Deutschland, was Ihr wollt. Ihr könnt es haben."

Henry White, US-Botschafter in London, 1910 im Gespräch mit dem konservativen Parteiführer Lord Balfour:
White: "...wenn Sie mit dem deutschen Handel konkurrieren wollen, so arbeiten Sie härter."
Balfour: "Das würde bedeuten, daß wir unseren Lebensstandard senken müßten, Vielleicht wäre ein Krieg einfacher für uns."
(Allan Nevins, Henry White - Thirty Years of American Diplomacy, New York 1930, S. 257f.)

Francesco Nitti, italienischer Ministerpräsident, schrieb nach dem I. Weltkrieg:
"...daß, wenn wir von den Deutschen gesagt haben, sie seien das Kriegsvolk Europas und der Krieg sei ihre einzige wahre nationale Industrie, wir damit eine vollendete Unwahrheit verbreitet haben und daß nicht Deutschland, sondern Frankreich das Kriegsvolk Europas ist. Denn wer weiß nicht, daß kein Volk der Erde so viele Kriege geführt hat wie Frankreich..."
(Francesco Nitti, Die Tragödie Europas - und Amerika, Frankfurt 1924, S. 51, 54.)

Am 6. 8. 1914 sagte der französische Botschafter in Petersburg, Paléologue, zum italienischen Botschafter in Rußland, Carlotti:
"Das, was ich Ihnen zu versichern berechtigt bin, besonders nach meiner gestrigen Unterhaltung mit dem Zaren, ist der Wille, der alle drei Mächte (der Entente) beseelt, der unversöhnliche Wille, Deutschland zu zerschmettern."
(Hölzle, Die Selbstentmachtung Europas, Göttingen 1975, S. 464.)

Der amerikanische Präsident Woodrow Wilson am 5. 9. 1919: "Gibt es einen Mann oder eine Frau - la jaßt mich sagen, gibt es ein Kind - das nicht weiß, daß der Samen des Krieges in der modernen Welt der industrielle und wirtschaftliche Wettstreit zwischen den Nationen ist?... dieses war ein Industrie- und Handeskrieg."
(Arthur Ponsonby, Absichtliche Lügen in Kriegszeiten, Seeheim 1967, S. 68.)

Der Herausgeber der Zeitschrift Nineteenth Century and After, F. A. Voigt, im September 1943 über das englische Verständnis der "balance of power":
"...der politische Anstrich derjenigen, die das Gleichgewicht bedrohen, ist völlig gleichgültig. Auch wenn Deutschland ein Modell von Demokratie gewesen wäre... ein despotisch regiertes Deutschland, das nicht zu stark ist, ist besser als ein liberales Deutschland, das zu stark ist."

US-Senator Gerald P. Nye am 27. 4. 1941 über die Politik Roosevelts:
"Wir werden von denselben Mächten zum Narren gehalten, die uns im (I.) Weltkrieg zum Narren gehalten haben..., wenn wir je in diesen (II. Welt-)Krieg verwickelt werden, so wird er von den künftigen Geschichtsschreibern nur mit einem Namen bezeichnet werden, 'Der Krieg des Präsidenten', weil jeder seiner Schritte seit seiner Rede in Chicago auf den Krieg hinlenkt."
(Sven Hedin, Amerika im Kampf der Kontinente, Leipzig 1942, S. 100f.)

Roosevelt zu Churchill während der Zusammenkunft im Atlantik im August 1941:
"Ich werde vielleicht nie den Krieg erklären, aber ich werde ihn führen."
(Freund, Deutsche Geschichte, München 1979, S. 1375.)

Hamilton Fish, US-Politiker, über Roosevelt:
"Roosevelt war ein entschiedener Internationalist und liebte es, sich überall einzumischen.... alles legte er darauf an, Polen zu überreden, ja nicht wegen der Rückgabe Danzigs an das Deutsche Reich - einer 95%ig deutschen Stadt - zu verhandeln, bis es zu spät war. Das war der Hauptgrund, der zum Krieg führte."
(Hamilton Fish, FDR, The Other Side of the Coin, New York, Vantage Press 1962 (deutsche Übersetzung: Der zerbrochene Mythos, Tübingen 1982, S. 36).

A. J. P. Taylor, englischer Historiker, 1962 über den Zusammenhang von deutscher Rüstung und Kriegsschuld:
"Der Stand der deutschen Rüstung 1939 liefert den entscheidenden Beweis dafür, daß Hitler nicht an einen allgemeinen Krieg dachte und wahrscheinlich überhaupt keinen Krieg wollte."
(A. J. P. Taylor, Die Ursprünge des Zweiten Weltkrieges, Gütersloh 1962, S. 280.)

Duff Cooper, englischer Informationsminister, erklärte am 25. 4. 1940:
"Der kommende Friedensvertrag muß weit härter und mitleidloser werden als Versailles. Wir dürfen keinen Unterschied machen zwischen Hitler und dem deutschen Volk..."
(E. J. Reichenberger, Wider Willkür und Machtrausch, Göttingen 1955, S. 11.)

Lord Vansittart, Chef des Military Intelligence Service, sagte 1941:
"Hitler ist kein Zufall. Er ist das natürliche Produkt einer Rasse, die von den frühesten Tagen der Geschichte an räuberisch und kriegslüstern war... durch die Gnade Gottes und zur Rettung der Menschheit werden wir die Erde von Deutschland befreien..."
(Robert Vansittart, Black Record, London 1941, S. 14f.)

Ein wichtiger Zeuge über Krieg und Frieden in Europa ist der britische Politiker Winston Churchill; nachfolgend 14 Zitate von ihm:

    "Seit 400 Jahren hat die Außenpolitik Großbritanniens darin bestanden, sich der stärksten, aggressivsten, beherrschenden Großmacht auf dem Kontinent entgegenzustellen... Es handelt sich nicht darum, ob es Spanien ist oder die französische Monarchie oder das französische Kaiserreich oder das Hitler-Regime. Es handelt sich nicht um Machthaber oder Nationen, sondern lediglich darum, wer der größte oder der potentiell dominierende Tyrann ist."
    (in: The Second World War, Band 1.)
    (Dazu die folgende Statistik: in den 300 Jahren von 1618 bis 1918 führte England 237 Jahre Krieg, davon:
      gegen Frankreich:   10 Kriege,       73 Jahre lang;
      gegen Spanien: 8 Kriege, 48 Jahre lang;
      gegen Holland: 7 Kriege, 36 Jahre lang;
      gegen Dänemark: 6 Kriege, 23 Jahre lang;
      gegen Rußland: 4 Kriege, 7 Jahre lang;
      gegen Deutschland: 4 Kriege, 17 Jahre lang;
      gegen China: 3 Kriege, 9 Jahre lang;
      gegen USA: 2 Kriege, 13 Jahre lang;
      gegen Schweden: 2 Kriege, 6 Jahre lang;
      gegen Ägypten: 2 Kriege, 2 Jahre lang;
      gegen Türkei: 2 Kriege, 3 Jahre lang;
    seit 1945, als die "bösen Deutschen" entwaffnet wurden, gab es schon wieder über 200 Konflikte, davon allein 1992 29 mit rund 6 Millionen Toten; Quelle: NID Nr. 12/93, S. 5.)

    "Krieg kommt sehr bald! Wir werden dabei sein, und Sie werden dabei sein. Sie werden den Laden drüben [in den USA] schmeißen..."
    (1937 zum Großbankier Bernard Baruch anläßlich dessen Englandbesuches.)

    "In diesen letzten Wochen vor der Entscheidung war es meine Hauptsorge, daß die britische Regierung trotz unserer Garantie davor zurüchschrecken könnte, einen Krieg mit Deutschland zu führen."
    (1939 vor dem Polenfeldzug.)

    "Dieser Krieg ist Englands Krieg. Sein Ziel ist die Vernichtung Deutschlands... Vorwärts, Soldaten Christi!"
    (am 3. September 1939 in einer Rundfunkrede.)

    "Ich führe keinen Krieg gegen Hitler, sondern ich führe einen Krieg gegen Deutschland."
    (1940 als neuernannter Ministerpräsident.)

    "Das Kriegskabinett zögerte keinen Augenblick."
    (bei Churchills Befehl, am 3. Juli 1940 die Flotte des besiegten französischen Verbündeten auf der Reede von Oran zu überfallen und zusammenzuschießen.)

    "Das Deutsche Volk besteht aus 60 Millionen Verbrechern und Banditen."
    (in einem Telegramm an den jugoslawischen Ministerpräsidenten im Frühjahr 1941 und später im Wortlaut in die Kriegserinnerungen übernommen.)

    "Das ist das Ziel, von dem ich geträumt, das ich ersehnt und auf das ich hingearbeitet habe; jetzt ist es Wirklichkeit geworden!"
    (beim Kriegseintritt der USA im Dezember 1941.)

    "Die Hungerblockade ist unwirksam geworden, und ich sehe nur einen Ausweg, den Gegner niederzuwerfen: das ist ein alles vernichtender und alles ausrottender Luftkrieg mit ganz schweren Bombern von England aus..."
    (Äußerung zu seinem Privatkrieg gegen die deutsche Zivilbevölkerung nach dem Plan von Lord Cherwell alias Lindemann, der bei Churchill dieselbe Rolle einnahm wie Morgenthau bei Roosevelt.)

    "Es gibt kein Ausmaß des Schreckens, dessen wir uns nicht bedienen werden..."
    (am 21. September 1943 im Unterhaus.)

    "Wir müssen unserem Freund Stalin eine kleine Aufmunterung geben."
    (zu Bombermarschall Harris, der auf die militärische Sinnlosigkeit der von Churchill befohlenen Zerstörung Dresdens hinwies.)

    "Die Gebietsausdehnung [Polens] ist von hoher Bedeutung und findet die Unterstützung Großbritanniens und Rußlands... ich persönlich bin nicht gerade entsetzt [über] die gänzliche Vertreibung der Deutschen... Wenn die Polen Ostpreußen und Schlesien übernehmen, bedeutet das die Umsiedlung von 6 Millionen Menschen. Das läßt sich praktisch durchführen. Wir haben 6 oder 7 Millionen Deutsche getötet, so daß es in Deutschland noch für einige Platz geben sollte."
    (am 15. Dezember 1944 im Unterhaus.)

    "Machen Sie sich keine Gedanken über 5 oder mehr Millionen Deutsche... Stalin wird sich darum kümmern. Sie werden zu existieren aufhören."
    (zum exilpolnischen Ministerpräsidenten.)

    "Wir haben das falsche Schwein geschlachtet."
    (Mitte März 1945, ein Monat nach der Konferenz von Jalta, über den "30jährigen Krieg von 1914 an" gegen Deutschland, den er am Ende als "unnötig" erkannte.)

Sir John Seeley, der klassische Historiker des englischen Imperialismus, in seinem Buch The Expansion of England, London 1883:
"Aneignung von Territorien wurden unter dem alten Kolonialsystem die oberste nationale Angelegenheit... Das Trachten nach Reichtum führte zu Streitigkeiten..., so daß Handel zu Krieg führte und Krieg den Handel förderte... Wahrlich ist für England der Krieg durchweg eine Industrie, ein Weg zum Reichtum, das am meisten blühende Geschäft, die vorteilhafteste Kapitalanlage..."

Die englische Sonntagszeitung Sunday Correspondent schreibt im September 1989:
"Wir sind 1939 nicht in den Krieg eingetreten, um Deutschland vor Hitler oder die Juden vor Auschwitz oder den Kontinent vor dem Faschismus zu retten. Wie 1914 sind wir für den nicht weniger edlen Grund in den Krieg eingetreten, daß wir eine deutsche Vormachtstellung in Europa nicht akzeptieren konnten."

Eine weitere Geschichtsstatistik mag Aufschluß geben über die Kriegsbereitschaft europäischer Länder; an insgesamt 278 Kriegen zwischen 1480 und 1940 waren die folgenden Länder beteiligt:

      England: 28%
      Frankreich: 26%
      Rußland: 22%
      Türkei: 15%
      Polen: 11%
      Deutschland (einschl. Preußen): 8%
    (aus: Prof. Quincey Wright, A Study of War, Band 1, S. 221.)


Das deutsche Volk sollte nicht als das aggresivste, sondern eher als das friedlichste unter den Völkern bezeichnet werden - sofern man es in Ruhe läßt. Der Verteidigungskrieg allerdings genoß bei den Deutschen ein hohes Ansehen und wurde durchweg mit hohem Einsatz und großer Tapferkeit geführt. Es war eine Selbstverständlichkeit, daß jeder Deutsche sich dieser Notwehr anschloß, nicht nur die schneidigen Wehrmachts-Leutnante Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker, sondern vor ihnen und mit ihnen der glühende Patriot und geniale Heerführer Heinz Guderian, dessen Wirken im vorliegenden Heft geschildert wird.



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