Die deutsche "Isolierungspolitik"
oder
Wie sich doch die Geschichte wiederholt...!

Wie man's macht, macht man's falsch - jedenfalls, wenn man Deutscher ist und es mit den Anglos (oder deren amerikanischen Ablegern) zu tun hat!

1937 warf der britische Außenminister Anthony Eden Deutschland vor, es betreibe "Isolierungspolitik" und wolle sich der internationalen Zusammenarbeit entziehen - nur, weil Deutschland einmal genügend Selbstbewußtsein zeigte, um für seine nationale Sicherheit selbst zu sorgen. Was für ein Verbrechen!!! Deutschland ist England nicht pazifistisch genug - Grund zu großem antideutschen Kriegsgeschrei! Der Erfolg: ein Weltkrieg gegen Deutschland innerhalb von knapp drei Jahren, die Verantwortung dafür hinterher geschickt den Deutschen in die Schuhe geschoben.

2002 wirft der amerikanische Botschafter Daniel Coats Deutschland vor, es betreibe "Isolierungspolitik" und wolle sich der internationalen Zusammenarbeit entziehen - nur, weil Deutschland einmal genügend Selbstbewußtsein zeigt, um sich aus den Konflikten anderer Länder herauszuhalten und das deutsche Menschen- und Kriegsmaterial nicht auf Wunsch für amerikanische Kriegsgelüste zu opfern. Was für ein Verbrechen!!! Deutschland ist Amerika zu pazifistisch - Grund zu großem antideutschen Kriegsgeschrei? Der Erfolg: vielleicht wieder ein Krieg gegen Deutschland - evtl. nachdem man sich im Irak Appetit auf mehr gemacht hat? Und wird man die Verantwortung dafür hinterher wieder den Deutschen in die Schuhe schieben? Das dürfte eine ziemlich sichere Annahme sein.

Der Anlaß zu diesem Vergleich? In der Zeitung Deutsche Presse vom 11. September 2002, S. 4, fanden wir einen vielsagenden Artikel, aus dem wir folgende Auszüge zitieren: "US-Botschafter: Deutschland isoliert sich. Berlin (dpa) - Der US-Botschafter hat davor gewarnt, daß sich Deutschland in der Irak-Frage isoliert. Kanzler Schröder hat unterdessen seine Haltung bekräftigt und den Vorwurf des Anti-Amerikanismus zurückgewiesen. Der US-Botschafter in Deutschland, Daniel Coats, hat angesichts des Widerstands der Bundesregierung gegen einen möglichen US-Angriff auf den Irak vor einer Verschlechterung der Beziehungen zu den USA gewarnt. [...] Zuvor hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder... bekräftigt, daß er eine deutsche Beteiligung an einer Intervention selbst im Falle eines UN-Mandats ablehnt. [... Coats:] Die Stationierung der deutschen ABC-Waffen in Kuwait könne sehr nützlich sein, wenn eine Entscheidung für den 'Gebrauch militärischer Gewalt im Nahen Osten' fallen sollte."

Aber keine Sorge, das amerikanische Manipulations-Arsenal ist sicher noch nicht einmal richtig angezapft - und das neudeutsche Rückgrat erfahrungsgemäß leicht zu brechen. Soll der Bezug auf die "deutschen ABC-Waffen" (die unter zahlreichen internationalen Verträgen und Gesetzen illegal wären) womöglich die Tür zu einer dahingehenden psychologisch-propagandistischen Verleumdungs- bzw. Erpressungskampagne bereits aufstoßen, sozusagen vorbeugend? Deutschland hat nämlich keine ABC-Waffen! In Deutschland dürfen weder chemische noch biologische Waffen entwickelt oder hergestellt werden. Und die Atomwaffen - ja, ist es denn die Möglichkeit?! - es handelt sich bei diesen um US-amerikanische und britische Lager! Aber wen kümmern schon solche Details, wenn das Gegenteil strategischer wäre... Die sogenannten "ABC-Waffen" sind z. Zt. der angebliche Grund für das Vorgehen gegen den Irak! Sollen des Botschafters Coats' "deutsche ABC-Waffen" schon eine vorbeugende Konstruktion sein, um auch die Deutschen einmal vollständig auszurotten?

Scriptorium, im September 2002.


Gebt mir vier Jahre Zeit!
Dokumente zum ersten Vierjahresplan des Führers